Forschende untersuchen krebsfördernde Wirkung von Adipositas

© pictworks – stock.adobe.com (Symbolbild)

Mindestens 13 verschiedene Krebsarten, darunter viele hormonell befeuerte, werden mit Adipositas in Verbindung gebracht. Gemeinsam mit 2 Kollegen hat Dr. Maria M. Rubinstein vom Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York, USA, sich in einem Review näher angesehen, auf welche Adipositas-assoziierten Dysfunktionen die erhöhte Krebsinzidenz und -morbidität zurückzuführen sind.

Bei den Mechanismen, die in diesem Kontext zur Krebspathogenese und Behandlungsresistenz beitragen, führen die Wissenschaftler Insulin-, Leptin-, Adipokin- und Aromatase-Signalwege an, insbesondere bei Frauen. Darüber hinaus könnten Adipositas-bedingte Veränderungen die Tumorvaskularität und Entzündung in der Tumormikroumgebung beeinflussen, was Tumorentwicklung und -wachstum unterstützen kann.

Daher halten die Forschenden Studien zu nichtpharmakologischen Ansätzen, die auf die Mechanismen abzielen, welche die durch Adipositas vermittelte Krebspathogenese antreiben, für notwendig: Solche Untersuchungen seien nötig, um das Zusammenspiel zwischen Malignität, Adipositas, Ernährung und Bewegung besser zu verstehen. Ernährung, Bewegung und bariatrische Chirurgie seien potenzielle Strategien, um die krebsfördernden Wirkungen von Fettleibigkeit umzukehren.

Studien zu diesen Interventionen sollten streng wissenschaftlich mit Dosiseskalation und angemessener Auswahl der Tumorphänotypen durchgeführt werden und krebsbezogene klinische und mechanistische Endpunkte haben, empfehlen Rubinstein und ihre Kollegen.

Fazit
Mindestens 13 verschiedene Krebsarten werden mit Adipositas in Verbindung gebracht. Bei den Mechanismen, die bei Adipositas-assoziierten Dysfunktionen zur Krebspathogenese und Behandlungsresistenz beitragen, führen die Wissenschaftler Insulin-, Leptin-, Adipokin- und Aromatase-Signalwege an. (sf)

Autoren: Rubinstein MM et al.
Korrespondenz: Neil M. Iyengar; [email protected]
Studie: Targeting obesity-related dysfunction in hormonally driven cancers
Quelle: Br J Cancer 2021;125(4):495–509.
Web: https://doi.org/10.1038/s41416-021-01393-y