Forschung an der MHH: Wie lassen sich künstliche Lungen implantieren?6. Dezember 2017 Am Projekt beteiligt: Die Wisssenschaftler des Schwerpunktprogramms SSP 2014 (Quelle: MHH) Für Patienten mit schweren Lungenerkrankungen ist die Lungentransplantation die einzig heilende Therapieoption. Doch nur ein geringer Teil der Patienten kann so behandelt werden, da es immer weniger Organspender und immer mehr Patienten gibt, die ein Organ benötigen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt jetzt das Schwerpunktprogramm (SSP 2014) „Auf dem Weg zur implantierbaren Lunge“ für sechs Jahre mit insgesamt 12,6 Millionen Euro. Die an dem Programm beteiligten hannoverschen Wissenschaftler der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) erhalten für ihre Forschungsprojekte innerhalb der ersten drei Jahre 1,4 Millionen Euro. Die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (RWTH) und die Universitätsklinik Aachen koordinieren das Programm. Ebenfalls an dem Programm beteiligt sind die Universitätsklinika Regensburg und Tübingen. Ziel der Forscher des Schwerpunktprogramms ist die Entwicklung der sogenannten „Biohybrid-Lunge“, die als alternative Therapieoption zur Lungentransplantation dauerhaft eingesetzt werden soll. „Während bei den Kunstherzen in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte erzielt wurden, steht die Entwicklung eines dringend benötigten künstlichen implantierbaren Ersatzes für die Lunge – ein deutlich komplexeres Organ als das Herz – noch am Anfang“, erklärt Prof. Axel Haverich, Direktor der MHH-Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie (HTTG) und Programmkoordinator am Standort Hannover. In seiner Klinik werden weltweit die meisten Spenderlungen transplantiert. Die „Biohybrid“-Lunge Als Grundlage für die „Biohybrid-Lunge“ dient das Unterstützungssystem „extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO)“, das die Lungenfunktion kurzzeitig unterstützen beziehungsweise übernehmen kann. Ein langfristiger Einsatz ist allerdings nicht möglich, da der Körper auf die Plastikoberflächen der ECMO unter anderem mit der Bildung von Blutgerinnseln reagiert. Um dies zu verhindern, befassen sich die MHH-Forscher des Schwerpunktprogramms in den Leibniz Forschungslaboratorien für Biotechnologie und künstliche Organ (LEBAO), dem Institut für Transfusionsmedizin sowie im Niedersächsischen Zentrum für Biomedizintechnik, Implantatforschung und Entwicklung (NIFE) interdisziplinär mit verschiedenen Strategien, das Unterstützungssystem weiterzuentwickeln. So möchten die Forscher die Blutverträglichkeit dieser Plastikoberflächen durch Zellbesiedlung optimieren sowie die Blutflussbedingungen und die Verkleinerung des Systems verbessern, um sowohl den Langzeiteinsatz als auch die vollständige Implantation der „Biohybrid-Lunge“ in den Körper realisieren zu können.
Mehr erfahren zu: "Streeck will Umdenken bei Versorgung Älterer – Widerspruch auf breiter Front" Streeck will Umdenken bei Versorgung Älterer – Widerspruch auf breiter Front Mit einer Aussage zu teuren Medikamenten für sehr alte Menschen hat der CDU-Gesundheitspolitiker Hendrik Streeck für Wirbel gesorgt. Bundesregierung und Opposition distanzieren sich. Nun legt der Virologe vom Universitätsklinikum Bonn […]
Mehr erfahren zu: "AWMF fordert: Gesundheitsversorgung bedarfsgerecht finanzieren" AWMF fordert: Gesundheitsversorgung bedarfsgerecht finanzieren Auf der Delegiertenkonferenz der AWMF wurden eine aktuelle Daten-Analyse zur Finanzierung der Krankenhäuser und Potenzialen der Ambulantisierung vorgestellt. Mit Blick auf diese Daten fordert die AWMF, Finanzmittel koordiniert und bedarfsgerecht […]
Mehr erfahren zu: "Vogelgrippe: US-Behörde meldet H5N5-Fall bei einem Menschen" Vogelgrippe: US-Behörde meldet H5N5-Fall bei einem Menschen Die Vogelgrippe grassiert in Deutschland und anderen Teilen der Erde vor allem unter Geflügel. Die USA berichten nun von einem Fall, bei dem sich ein Mensch mit einem anderen Subtyp […]