Forschungsförderung zur Vermeidung von Dekubituswunden

Das Team der Abteilung für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie des UKR forscht, um Dekubituswunden zu vermeiden (v. li.): Prof. Alexandra M. Anker, Prof. Silvan Klein, Prof. Lukas Prantl, PD Dr. Marc Rüwe, Dr. Andreas Siegmund. (Johannes Beutler © UKR)

Neue Ansätze gegen Dekubitus: Ein Forschungsprojekt des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) entwickelt smarte Kleidung mit Sensoren, um Druckwunden frühzeitig zu erkennen und zu verhindern.

Für Menschen, die über einen längeren Zeitraum bettlägerig sind – sei es durch eine Krankheit oder im Alter – besteht ein hohes Risiko, Dekubituswunden zu entwickeln. Das sogenannte „Wundliegen“ ist bis heute nicht vermeidbar und fordert Patienten wie auch Ärzte und Pflegekräfte gleichermaßen. Ein Forschungsprojekt der Abteilung für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie des UKR untersucht nun, wie Druckgeschwüre effizienter behandelt und im Idealfall sogar vermieden werden können. Gefördert wird das Forschungsprojekt im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) des Bundeswirtschaftsministeriums mit 1.045.000 Euro.

Noch immer stellen Druckgeschwüre, sogenannte Dekubituswunden, in der Pflege eine Herausforderung dar. Dabei handelt es sich um wunde Hautstellen, die durch dauerhaften Druck entstehen, wobei der Dekubitus-Grad unterschiedlich stark ausfallen und von Hautrötungen bis hin zu tiefen, offenen Wunden reichen kann. Besonders bettlägerige Menschen sind von Dekubitus betroffen und damit auf spezielle Pflege angewiesen. Trotz vielfältigen Fortschritten in Medizin und Pflege fehlt bisher eine Lösung zur gänzlichen Vermeidung von Dekubitus.

Hier setzt ein neues Forschungsprojekt des Universitätsklinikums Regensburg an. Prof. Silvan Klein, Geschäftsführender Oberarzt der Abteilung für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie des UKR, und seine Forschungsgruppe untersuchen in dem Projekt „DekubiTel“, ob und wie „smarte“ Kleidung mit Hilfe von Temperatur-, Druck- und gyroskopischen Sensoren dazu beitragen kann, die Entstehung von Druckwunden frühzeitig wahrzunehmen und anzuzeigen und damit schon bei den ersten Anzeichen Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

In einem Kooperationsprojekt zwischen UKR und Industrie soll das Wearable über einen Zeitraum von drei Jahren entwickelt werden. Hierbei wird das URK seine medizinische Expertise einbringen und die Entwicklung hinsichtlich seiner Praxistauglichkeit erproben. Die gewonnen Daten sollen hierbei nicht nur einen Beitrag zu Entwicklung und Optimierung des Wearables leisten, sondern auch zu einem besseren Verständnis von Dekubitusentstehung beitragen.

Das Team unter Leitung von Abteilungsdirektor Prof. Lukas Prantl besteht neben Klein aus Prof. Alexandra Anker, PD Dr. Marc Rüwe, Dr. Andreas Siegmund und Dr. Andreas Eigenberger.