Forschungsprojekt für Parkinsonpatienten ausgezeichnet

v.l.n.r.: Dr. Sidonie Golombowski-Daffner (Deutschlandchefin von Novartis), Dr. Stephan Eder (Deutschlandchef Sandoz und Sprecher des Hexal-Vorstands), Dr. Heidrun Mollenkopf (Jury), Andreas Heinecke (InfAI), Dr. Kai Loewenbrück (TU Dresden), Markus Hill (TU Chemnitz), Dr. Regina Vetters (Jury) und Manouchehr Shamsrizi (Jury) (© Novartis Pharma 2018)

Das Forschungsprojekt TelePark zur Unterstützung von Parkinsonpatienten hat beim Digitalen Gesundheitspreis den zweiten Platz belegt und erhält 15.000 Euro. Unter anderem sollen dabei Bewegungsdaten von Patienten erfasst und ausgewertet werden, um Komplikationen frühzeitig zu erkennen.

Das Projekt TelePark, bei dem das Institut für Angewandte Informatik (InfAI) aus Leipzig, die intecsoft Medical GmbH & Co. KG, die Technische Universität Chemnitz und die Technische Universität Dresden kooperieren, vernetzt Patienten mit fortgeschrittenem Parkinson-Syndrom und Parkinsonspezialisten mittels Telemedizin und soll so engmaschigere Kontrollen bei der Behandlung der betroffenen Patienten ermöglichen.

Mit Fortschreiten der Krankheit bedarf es einer immer häufigeren Überprüfung des Gesundheitszustandes, da sich dieser von Tag zu Tag schnell ändern kann. Ein Termin bei einem Spezialisten ist für die Patienten jedoch nur etwa alle sechs Monate vorgesehen. Allein im Universitätsklinikum Dresden kommen fast 60 Prozent der Parkinsonpatienten als Notfall in die Klinik. Das ist für eine chronische Erkrankung viel zu hoch.

Daher will das Projekt mithilfe moderner Sensorik (über eine Gangsocke, Bewegungssensoren am Arm und das Smartphone) Daten aus dem Alltag der Patienten sammeln und Komplikationen früh erkennen. Die Patienten erhalten außerdem zusätzliche Betreuungsangebote: Sie können Videositzungen vereinbaren, bekommen einen Medikamentenplan und Übungsempfehlungen.

“Digitale Technologien wie moderne Sensorik und künstliche Intelligenz ermöglichen uns heute genaue Messungen und Analysen aus dem Alltag der Patienten, ohne sie dabei zu beeinträchtigen. Es ist unser Ziel, daraus einen Mehrwert für die Betreuung von Patienten zu ziehen. Die Nutzung dieser Technologien wird in Zukunft maßgeblich zur Versorgungsqualität beitragen”, sagte Prof. Karol Kozak, der für das Projekt TelePark am InfAI verantwortlich ist.

In einer Studie soll die Wirksamkeit der Methode untersucht werden. Telepark soll voraussichtlich Ende 2020 abgeschlossen werden.

Der mit insgesamt 50.000 Euro dotierte Digitale Gesundheitspreis wurde von Novartis und Sandoz/Hexal ausgeschrieben.