Forschungsprojekt zu Anästhesie mit elektromagnetischen Feldern

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Mit elektromagnetischen Feldern die Schmerzweiterleitung unterbinden: Diesen Ansatz verfolgen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Universitätsklinikums Freiburg und der Universität Freiburg in einem Forschungsprojekt, das ab Februar von der Carl-Zeiss-Stiftung mit 749.000 Euro im Rahmen des CZS Wildcard Programms gefördert wird.

Im Projekt MINI, kurz für Magnetisch Induzierte NeuroInhibition, untersuchen die interdisziplinäre Forschungsgruppe die Wirksamkeit von magnetischen Feldern im Kilohertz-Bereich zur Blockade der Nervenleitung. Mit der Methode erhoffen sie sich eine schnelle, nichtinvasive und reversible Schmerzausschaltung ohne die Risiken einer Lokalanästhetika-Injektion.

In dem interdisziplinären Projekt arbeiten Wissenschaftler des Universitätsklinikums Freiburg aus der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin (Dr. Jakob Hufschmidt, Postdoc, und Prof. Dr. Nils Schallner, Leitender Oberarzt) und der Abteilung für Medizinphysik der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie (Dr. Sebastian Littin, Arbeitsgruppenleiter für MR Technologien) sowie der Universität Freiburg vom Institut für Mikrosystemtechnik der Technischen Fakultät (Prof. Dr. Thomas Stieglitz, Leiter der Professur für Biomedizinische Mikrotechnik) zusammen.

„Die gezielte Hemmung einzelner Nervenbahnen über magnetische Felder hat das Potenzial, die Anästhesiologie nachhaltig zu verändern“, sagt Schallner. „Die Möglichkeit, Schmerzwahrnehmung präzise ohne Medikamente oder invasive Eingriffe zu hemmen, könnte die Lebensqualität vieler Patient:innen erheblich verbessern.“

„Wir wissen, dass magnetische Felder im Kilohertz-Bereich grundsätzlich geeignet sind, Nervensignale zu hemmen. Jetzt geht es darum, diese Hemmung möglichst sicher, schonend und präzise zu gestalten“, ergänzt Stieglitz.

„Oder”, fügt Littin hinzu, „die Hemmung gezielt zu verhindern, wenn sie bei anderen Anwendungen nicht erwünscht ist.”