Fortgeschrittener Lungenkrebs: Ersatzkassen und nationales Netzwerk Genomische Medizin bauen Versorgung mit hochmoderner Therapie aus1. Oktober 2021 Abbildung: © appledesign/stock.adobe.com Die Ersatzkassen (TK, BARMER, DAK-Gesundheit, KKH, hkk und HEK) und das nationale Netzwerk Genomische Medizin (nNGM) Lungenkrebs bauen die Versorgung mit hochmodernen Therapien bei fortgeschrittenem Lungenkrebs aus. Betroffene Ersatzkassen-Versicherte können sich ab dem 1. Oktober 2021 von bundesweit 19 universitären Krebszentren (Netzwerkzentren) mit der neuen medikamentösen Therapie versorgen lassen. Bei Vertragsschluss zwischen dem Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) und dem nNGM im Februar 2020 war dies an 15 Zentren möglich. Durch die neue Behandlungsmethode gewinnen die Patientinnen und Patienten laut Studien an Lebensqualität und an bis zu fünf Jahren Lebenszeit. Etwa die Hälfte der Lungenkrebspatientinnen und -patienten könne von der modernen Behandlungsform profitieren, einige davon vorerst nur im Rahmen klinischer Studien, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der Verband der vdek und des nNGM. Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des vdek, erklärt: „Die Diagnose Lungenkrebs ist für viele Betroffene erst einmal ein Schock. Für uns ist es daher wichtig, unseren Versicherten moderne Behandlungsmethoden anbieten zu können, die in Studien gute Ergebnisse erzielt haben. Um flächendeckend den Zugang zu diesen Therapien zu ermöglichen, fördern die Ersatzkassen die enge Vernetzung der universitären Spitzenzentren mit den behandelnden niedergelassenen Ärzten und Kliniken. Durch den Beitritt weiterer universitärer Krebszentren zu unserem Versorgungsvertrag wird die Versorgungsform weiter gestärkt.“ Bei der neuen Versorgungsform werden Tumorproben der Patientinnen und Patienten am Wohnort von den behandelnden Ärztinnen und Ärzten (Netzwerkpartnern) entnommen und von Experten für molekulare Diagnostik und personalisierte Lungenkrebsbehandlung in den Netzwerkzentren untersucht. Die Expertinnen und Experten beraten die behandelnden Ärztinnen und Ärzte und – wenn gewünscht – auch die Patientinnen und Patienten auf der Basis der molekularpathologischen Befunde. Die Behandlung selbst kann zumeist wohnortnah stattfinden. „Von personalisierten Therapien profitieren insbesondere Patienten mit fortgeschrittenem bzw. nicht operablem Lungenkrebs. Für 25 Prozent dieser Patienten gibt es heute zugelassene Therapien, die ein längeres Überleben bei besserer Lebensqualität ermöglichen“, berichtet Univ.-Prof. Jürgen Wolf, Sprecher des nNGM Lungenkrebs und Ärztlicher Leiter des Centrums für Integrierte Onkologie an der Uniklinik Köln. Jährlich erkranken in Deutschland etwa 56.000 Menschen an Lungenkrebs. Meist ist eine Operation bei Diagnosestellung nicht mehr möglich. Für diese Patienten war die Chemotherapie lange die einzige Therapieoption. Durch die Genomforschung stehen seit einigen Jahren personalisierte Therapien zur Verfügung, die gezielt auf bestimmte genetische Veränderungen in den Tumoren wirken. Die bislang zugelassenen Medikamente können laut der Mitteilung von vdek und nNGM bei 25 Prozent der Betroffenen eingesetzt werden, für weitere 20 Prozent der Patientinnen und Patienten müssen die Medikamente noch innerhalb klinischer Studien verabreicht werden. Da die Diagnostik und die daraus resultierende Therapieempfehlung hochkomplex ist, können diese Verfahren laut vdek und nNGM nur an spezialisierten Zentren durchgeführt werden.
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