Freiburger Sonderforschungsbereich zur Epigenetik weiter gefördert

Roland Schüle, Wissenschaftlicher Direktor der Klinik für Urologie am Universitätsklinikum Freiburg, ist Sprecher des Sonderforschungsbereichs zur medizinischen Epigenetik. Foto: Schüle

Der Sonderforschungsbereich (SFB) „Medizinische Epigenetik – Von grundlegenden Mechanismen zu klinischen Anwendungen“ an der Universität Freiburg wird zum dritten und letzten Mal von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit 14 Millionen Euro gefördert.

Epigenetik ist ein Forschungsfeld, das sich mit Mechanismen der Vererbung beschäftigt, die über die genetische Festlegung in der DNA hinausgehen. Es handelt sich dabei um dynamische Veränderungen, bei denen wechselnde äußere Einflüsse, wie zum Beispiel Ernährung, Stress oder Medikamente, epigenetische Veränderungen hinterlassen, die das Potenzial haben, weiter vererbt zu werden. Die Analyse und Interpretation dieser epigenetischen Muster kann zum besseren Verständnis der Entstehung von Krankheiten beitragen und neue Wege der Diagnose und Behandlung aufzeigen.

Sprecher des SFB ist Prof. Roland Schüle, Wissenschaftlicher Direktor der Klinik für Urologie und Leiter der Zentralen Klinischen Forschung am Universitätsklinikum Freiburg. Weitere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von unterschiedlichen Instituten und Abteilungen der Universität und des Universitätsklinikums Freiburg sowie des Max Planck Instituts für Immunbiologie und Epigenetik in Freiburg sind an dem SFB beteiligt.

Innerhalb des SFB wird nach Angaben der Universität auch wieder ein Integriertes Graduiertenkolleg eingerichtet, das Doktorandinnen und Doktoranden inhaltliches Spezialwissen und Methoden der Epigenetik vermittelt. Der Forschungsverbund wird durch zwei Technologieprojekte unterstützt, die mittels Sequenzierung des Genoms eine Analyse epigenetischer Muster ermöglichen. Zudem werden Wirkstoffe gegen epigenetische Proteine identifiziert, die als Ausgangspunkt für die Entwicklung neuer Medikamente dienen können. Die langfristigen Ziele des SFB liegen in der Umsetzung epigenetischer Forschungsergebnisse zur Verbesserung bei der Diagnose und Therapie verschiedener Krankheiten.

(Universität Freiburg /ms)