Freie Ärzteschaft: Arzttermine werden knapper – und Behandlungen in vielen Fällen teurer5. Januar 2023 FÄ-Vorsitzender Wieland Dietrich. Foto: Freie Ärzteschaft e.V. „Das Thema Wartezeiten auf Arzttermine vor allem bei Kinderärzten ist derzeit ein brisantes Thema – doch auch in vielen anderen Facharztbereichen werden die Wartezeiten in den Arztpraxen in diesem Jahr zunehmen“, prognostiziert Wieland Dietrich, Vorsitzender der Freien Ärzteschaft e.V. (FÄ). Grund sei die Abschaffung der Neupatientenregelung seit Beginn 2023, den Gesundheitsminister Lauterbach verantworte. Dieser Wegfall führe zu deutlichen Honorarverlusten bei vielen Arztgruppen. „Die erheblichen Kostensteigerungen bei den Ärzten in den Jahren 2022 und 2023 werden ohnehin nicht annähernd gegenfinanziert, was zur Ausdünnung von Terminen und des Leistungsspektrums der Praxen führen wird“, erläutert Dietrich weiter. Die fortschreitende Unterfinanzierung von Leistungen führe bedauerlicherweise auch dazu, dass Stellen für Mitarbeiter in den Praxen zunehmend nicht neu besetzt oder gar abgebaut werden – auch dies werde unvermeidbar zu weniger Leistungen und längeren Wartezeiten führen. „Die Honorarproblematik in der Gesetzlichen Krankenversicherung ist inzwischen so prekär, dass Behandlungen von Patienten fast durchgängig schlechter honoriert werden als etwa die Behandlung von Tieren beim Veterinär. Ethisch und sozialpolitisch ist das bedenklich und unangemessen. Dies betrifft nach über 25jähriger Honorarstagnation allerdings auch viele Behandlungen von privat Versicherten“, kritisiert der FÄ-Vorsitzende. Viele Ärzte sehen sich deshalb gezwungen, solche über die im Sozialgesetzbuch V „ausreichende“ Behandlungsnorm hinausgehenden Maßnahmen den Mitgliedern der Gesetzlichen Krankenkassen privat in Rechnung zu stellen. Aber auch vielen privat Versicherten müssten ab 2023 höhere Sätze nach der Gebührenordnung der Ärzte berechnet werden, um sachgemäße Behandlungen in gebotener Qualität weiterhin zu ermöglichen. Die meisten Privaten Krankenversicherungen dürften höhere Sätze in der Regel erstatten, vor allem bei den Beihilfeleistungen müssten Patienten erfahrungsgemäß aber öfters mit höheren Selbstbehalten rechnen.
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