Friedensnobelpreis für Gynäkologen und Menschenrechtsaktivistin

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Der kongolesische Arzt Dr. Denis Mukwege und die irakische Menschenrechtsaktivistin Nadia Murad erhalten den Friedensnobelpreis für 2018 für ihre Bemühungen, den Einsatz sexueller Gewalt als Waffe im Krieg und in bewaffneten Konflikten zu beenden. 

Seit der Gründung des Panzi-Krankenhauses in Bukavu im Jahr 2008 hätten Mukwege und seine Mitarbeiter Tausende von Patientinnen behandelt, die solchen Angriffen zum Opfer gefallen sind, heißt es in der Verkündung. Die meisten Übergriffe seien im Zusammenhang mit einem langjährigen Bürgerkrieg begangen worden, der mehr als sechs Millionen Kongolesen das Leben gekostet hat. 

Mukwege hat wiederholt die Straffreiheit für Massenvergewaltigungen verurteilt und die kongolesische Regierung und andere Länder dafür kritisiert, dass sie nicht genug getan haben, um die Anwendung sexueller Gewalt gegen Frauen als Strategie und Kriegswaffe zu stoppen. Für seinen mutigen Einsatz hat Mukwege 2013 bereits den Right Livelihood Award (auch bekannt als “Alternativer Nobelpreis”) erhalten.

Murad ist Mitglied der jesidischen Minderheit im Nordirak, wo sie mit ihrer Familie im abgelegenen Dorf Kocho lebte. Im August 2014 startete der Islamische Staat (IS) einen brutalen Angriff auf die Dörfer des Bezirks Sinjar, um die Bevölkerung der Jesiden auszurotten. In Murads Dorf wurden mehrere hundert Menschen getötet und die jüngeren Frauen, darunter minderjährige Kinder, entführt und als Sexsklaven gehalten. Als Gefangene des IS wurde Murad wiederholt Vergewaltigungen und anderen Misshandlungen ausgesetzt. 

Nach einem dreimonatigen Albtraum gelang ihr die Flucht. Danach entschied sie sich, offen über das zu sprechen, was sie erlitten hatte. Im Jahr 2016, im Alter von nur 23 Jahren, ist sie laut nobelprize.org zur ersten Goodwill-Botschafterin der Vereinten Nationen für die Dignity of Survivors of Human Trafficking ernannt worden.