Friedrich-Meuser-Forschungspreis 2020 für Dr. Hans-Jürgen Heidebrecht28. September 2020 Ausgezeichnet für seine herausragende Dissertation: Dr. Hans-Jürgen Heidebrecht und sein Doktorvater Prof. Dr. Ulrich Kulozik vom Lehrstuhl für Lebensmittel- und Bio-Prozesstechnik der Technischen Universität München. Foto: Markus Rist/FEI Im Einsatz bei Antibiotika-Resistenzen: Für den Durchbruch zur Anwendungsreife eines innovativen Verfahrens zur Erzeugung und Gewinnung spezifischer Antikörper aus Milch bekommt Dr. Hans-Jürgen Heidebrecht von der TU München den Friedrich-Meuser-Forschungspreis 2020 des FEI. Antibiotika sind in der modernen Medizin unverzichtbar – doch immer mehr Erreger werden gegen die Wirkstoffe resistent. Im Rahmen mehrerer über den FEI geförderter Projekte der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) wurde ein Verfahren entwickelt, mit dem spezifische Antikörper aus Milch immunisierter Kühe erzeugt und gewonnen werden, die u.a. bei Antibiotika-Resistenzen eingesetzt werden können. Der Durchbruch zur Anwendungsreife des innovativen Verfahrens gelang Dr. Hans-Jürgen Heidebrecht bei den Forschungsarbeiten für seine Dissertation, die ebenfalls auf einem IGF-Projekt des FEI beruht: Für seine herausragende Arbeit wird Dr. Hans-Jürgen Heidebrecht von der Technischen Universität München mit dem Friedrich-Meuser-Forschungspreis 2020 des FEI ausgezeichnet. Mit seiner Dissertation, bei der er von Prof. Ulrich Kulozik betreut wurde, gelang es dem Nachwuchswissenschaftler, die technologischen Voraussetzungen für die Entwicklung von Medikamenten auf Milchbasis zu schaffen: Bei dem Verfahren werden zunächst Kühe mit inaktivierten menschlichen Krankheitserregern immunisiert. Sie bilden daraufhin erregerspezifische Antikörper, die in die Milch übergehen. Mittels eines neuen Mikrofiltrationskonzeptes ist es sodann möglich, die spezifischen Antikörper aus der Milch abzutrennen und soweit anzureichern, dass sie als Ersatz für Antibiotika und für weitere medizinische Zwecke eingesetzt werden können. Als Pilotanwendung wurde ein Produkt zur Behandlung von Clostridium-difficile-Infektionen (CDI) hergestellt und dessen Effektivität im Tiermodell verifiziert. Clostridium difficile ist einer der häufigsten sogenannten Krankenhauskeime; die Darmentzündung CDI endet oft tödlich. Weitere mögliche Anwendungen sind die Behandlung von anderen Magen-Darm-Erkrankungen, von Karies oder bakteriellen Hauterkrankungen. Darüber hinaus wurde ein sprühbares Hauttherapeutikum mit isolierten Antikörpern gegen Staphylococcus aureus entwickelt; für dessen Vermarktung und die weiterführenden Studien ist Heidebrecht Mitbegründer des Start-up Doderm GmbH.
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