„Friss-mich-nicht“-Mechanismus entschlüsselt

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Wissenschaftler der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) haben einen Therapieansatz gegen die Graft-versus-Host-Erkrankung nach einer Knochenmarktransplantation gefunden.

Ein Merkmal der Graft-versus-Host-Erkrankung sind schwere Entzündungsprozesse, die besonders im Darm auftreten. Bekannt ist, dass dabei Makrophagen eine wichtige Rolle spielen. Deren Aufgabe ist es, abgestorbene oder entzündungsfördernde Zellen aufzunehmen und abzubauen. Geschieht dies nicht, kommt es zu einer überschießenden und oft gefährlichen Immunreaktion.

CD47 signalisiert Makrophagen „friss mich nicht“

Das Team um den Biologen Dr. Heiko Bruns vom Lehrstuhl für Hämatologie / Internistische Onkologie der FAU hat in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Universitäten Regensburg und Würzburg im Rahmen des SFB/Transregio 221 nun herausgefunden, dass ein Protein namens CD47 den entscheidenden Unterschied macht: T-Zellen, die besonders viel von diesem Protein auf ihrer Oberfläche tragen, werden von den Fresszellen verschont. CD47 gibt den Makrophagen das Signal „friss mich nicht“.

„Spannend ist“, erläutert Bruns „dass ein spezieller schon therapeutisch genutzter Antikörper gegen CD47 die Hemmung der Fresszellen aufheben konnte: Die Makrophagen konnten die krankheitsverursachenden T-Zellen wieder besser aufnehmen. Die Symptome der Graft-versus-Host-Erkrankung konnten deutlich gelindert werden.“