Frühe Diagnose von Kopf-Hals-Tumoren: Nicht invasiver Atemtest

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Eignet sich zur Früherkennung eines Plattenepithelkarzinoms im Kopf und Halsbereich (HNSCC) möglicherweise eine Atemanalyse?

Dieser Frage gingen Dr. Nuwan Dharmawardana vom Flinders Medical Centre in Bedford Park, Australien, und seine Kollegen kürzlich nach. Dazu nahmen sie von 181 Patienten mit Verdacht auf ein HNSCC vor einer Behandlung standardisierte Atemproben.

Um den Atem auf flüchtige organische Verbindungen zu analysieren, setzten sie die Massenspektrometrie-Technik SIFT-MS* ein. Die Diagnose wurde per Histopathologie bestätigt. Zur Unterscheidung der Atemprofile von Krebs- und Kontrollpatienten (benigne Erkrankung), basierend auf massenspektrometrisch abgeleiteten Variablen, nutzten die Forscher ein binomiales logistisches Regressionsmodell.

Wie den Ergebnissen zu entnehmen ist, hatten 66 % der Teilnehmer Primärtumoren im Frühstadium (T1 und T2) und 58 % Metastasen in regionalen Lymphknoten. Das optimierte logistische Regressionsmodell unter Verwendung von 3 Variablen hatte eine Sensitivität und Spezifität von 80 % bzw. 86 % mit einer AUC für die Grenzwertoptimierungskurve von 0,821 (95 %-KI 0,625-1,0) in der Testkohorte.

Aus ihren Befunden schlussfolgern die Autoren, dass die Atemanalyse zur nicht invasiven Diagnose von HNSCC praktisch und genau zu sein scheint. Künftige Studien sollten im Rahmen der Primärversorgung stattfinden, um die Anwendbarkeit der Atemanalyse zur Früherkennung von HNSCC zu bestimmen, raten sie. (sf)

*Selected Ion Flow-Tube Mass Spectrometer

Originalpublikation:
Dharmawardana N et al. Development of a non-invasive exhaled breath test for the diagnosis of head and neck cancer. Br J Cancer 2020;123(12):1775–1781.