Frühe Menopause mit erhöhtem Brustkrebsrisiko verbunden6. August 2024 Foto: © Feng Yu/stock.adobe.com Laut einer Studie von Wissenschaftlern der University of Utah, USA, haben einige Frauen, die früh in die Wechseljahre kommen, ein erhöhtes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Die Forscher fanden heraus, dass Frauen, die vor dem 46. Lebensjahr in die Wechseljahre kamen, fast doppelt so häufig an Brustkrebs erkrankten wie andere Frauen ähnlichen Alters. Auch ihre Verwandten hatten häufiger Brust-, Prostata- oder Dickdarmkrebs. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift „Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism“ veröffentlicht. „Wenn Frauen eine primäre Ovarialinsuffizienz (POI) erleiden, sind sie einem Risiko für eine Reihe von Krankheiten wie Osteoporose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen ausgesetzt“, erklärt die Hauptautorin der Studie, Corrine Welt. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass einige dieser Frauen im Laufe ihres Lebens auch auf ihr Krebsrisiko überwacht werden sollten“, fügt sie hinzu. Verbindung von Krebs und reproduktiver Gesundheit POI tritt häufig in Familien auf, wobei vererbte, genetische Faktoren für bis zu 43 Prozent der Fälle verantwortlich sind, berichten die Autoren. Frühere Studien hätten bereits ergeben, dass einige der Mutationen, von denen man annimmt, dass sie die Erkrankung der Fortpflanzungsorgane verursachen, denen ähneln, die bei Krebs auftreten. Diese Korrelation veranlasste das Forschungsteam zu untersuchen, ob diese Personen im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ein höheres Krebsrisiko haben. Sie untersuchten auch Frauen mit einer verwandten Erkrankung, der frühen Menopause, die zwischen 40 und 45 Jahren auftritt. Die Frauen in der Studie erkrankten fast doppelt so häufig an Brustkrebs wie die Allgemeinbevölkerung. Außerdem hatten Verwandte von Personen mit POI ein höheres Krebsrisiko: Verwandte zweiten Grades, zu denen Tanten, Onkel, Großeltern, Nichten und Neffen gehören, hatten ein um 30 Prozent erhöhtes Risiko für Brustkrebs und ein um 50 Prozent erhöhtes Risiko für Dickdarmkrebs. Verwandte ersten, zweiten und dritten Grades, zu denen Urgroßeltern und Cousins und Cousinen ersten Grades gehören, hatten ein um 30 bis 60 Prozent erhöhtes Risiko für Prostatakrebs. Die Einbeziehung von Cousins und Cousinen in diese Ergebnisse könnte weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheit haben, erklärt Welt. Menschen mit POI und frühen Wechseljahren könnten von einer verstärkten Krebsvorsorge profitieren. Darüber hinaus könnten Personen im fortpflanzungsfähigen Alter aus Familien, die für diese Krebsarten prädisponiert sind, Kandidaten für Unfruchtbarkeitstests sein. Neben der Utah Population Database (UPDB), USA, untersuchten die Wissenschaftler auch Krankenakten von zwei weiteren US-amerikanischen Gesundheitssystemen – University of Utah Health und Intermountain Healthcare -, die 85 Prozent der Bevölkerung von Utah versorgen. Zwischen 1995 und 2021 wurden bei 613 Personen POI und bei weiteren 165 Personen eine frühe Menopause diagnostiziert. Anschließend wurden diese Personen mit dem Krebsregister von Utah abgeglichen, das die Krebsinzidenz und -todesfälle im Bundesstaat erfasst. Die Ergebnisse zum familiären Krebsrisiko stammten von mehr als 26.500 Verwandten, die im Krebsregister und in der UPDB erfasst waren. „Die Utah Population Database ist eine Datenquelle mit über einer Milliarde gesundheitsbezogener Datensätze, 50 Jahren Krebsdaten und mindestens drei Generationen von Familienstrukturen für 4,5 Millionen Menschen“, betont Studienkoautorin Nicola Camp. Auf der Suche nach fehlenden Verbindungen Der Zusammenhang zwischen frühen Wechseljahren und Krebs liegt tief in den Körperzellen, heißt es in der Studie. Um diese Zusammenhänge aufzudecken, untersuchten die Wissenschaftler die DNA von sechs Frauen. Jede von ihnen hatte eine ungewöhnliche Variation in einem der Gene, die unsere Zellen gesund halten. Laut Welt könnten Defekte in diesen grundlegenden Prozessen sowohl die Gesundheit der Eierstöcke beeinträchtigen als auch die Wahrscheinlichkeit einer unkontrollierten Zellteilung erhöhen, die ein Kennzeichen von Krebs ist.
Mehr erfahren zu: "Vitamin-D-Spiegel während COVID-19-Pandemie gesunken" Vitamin-D-Spiegel während COVID-19-Pandemie gesunken Routinedaten aus Laboren offenbaren einen messbaren Rückgang der Vitamin-D-Spiegel während der COVID-19 Pandemie, vor allem bei älteren Frauen und bei Stadtbewohnern. Das hat eine Studie der Ludwig-Maximilian-Universität (LMU) München ergeben.
Mehr erfahren zu: "Schlecht ernährt und einsam: Risikofaktoren für chronische postoperative Schmerzen" Schlecht ernährt und einsam: Risikofaktoren für chronische postoperative Schmerzen Menschen, die keinen guten Zugang zu Nahrungsmitteln haben oder sozial isoliert sind, entwickeln nach einer Operation mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit chronische Schmerzen. Das geht aus neuen Forschungsergebnissen hervor, die auf […]
Mehr erfahren zu: "Schwangerschaft: Bisher unbekannter Mechanismus bei Präeklampsie entdeckt" Schwangerschaft: Bisher unbekannter Mechanismus bei Präeklampsie entdeckt Ein Forschungsteam unter Leitung der Medizinischen Universität Wien hat einen bisher unbekannten Mechanismus entdeckt, der entscheidend zur Entstehung von Präeklampsie beiträgt.