Fußball, Volleyball, Handball – bei Schmerzen im Fußgelenk die Innenbänder untersuchen28. Juni 2021 Foto: matimix – stock.adobe.com In schnellen Kontaktsportarten mit vielen Richtungswechseln und Stopps kommt es bei jungen SportlerInnen häufig zu Problemen am Sprunggelenk. Bei Schmerzen wird zuerst an Außenband-Verletzungen gedacht, doch oft sind die Innenbänder betroffen. Dies wird jedoch häufig nicht gleich erkannt. Deshalb, so die GOTS, sind Bänder auf der Innenseite des Sprunggelenkes ein Top-Thema auf dem 36. Jahreskongress der Fachgesellschaft. Prof. Beat Hintermann, Chefarzt und Leiter der Fußchirurgie am Kantonsspital Basel-Land erklärt: „An der Innenseite des Sprunggelenkes befinden sich das sogenannte Delta- und das Spring-Band. Sie werden in Sportarten wie Fußball, Handball, Volleyball oder Unihockey schnell überlastet. Wenn der Fuß nach außen gedreht und dabei nach innen gekippt wird, wenn ein Spieler aus Versehen auf den Fuß des Gegners tritt und abkippt, aber auch wenn man ganz banal einen Fehltritt auf einer Treppe ins Leere ausführt, kann es zu einer Innenrotation mit schmerzhafter Folge kommen. Gerade bei Fußballern, die viel mit dem Innenrist schießen, leiern die Innenbänder schnell aus oder reißen.“ Werden die Verletzungen bagatellisiert, die Schmerzen etwa nur mit Cortison behandelt, kann eine chronische Instabilität zurückbleiben und sich später eine schmerzhafte Arthrose des Sprunggelenkes bilden, so der Experte weiter. Kritisch für die Innenbänder sei, dass diese, im Gegensatz zu den Außenbändern, im Stehen belastet werden. Verletzungen der Innenbänder können deshalb spontan schlecht ausheilen. Zwar kann eine kompensatorische Überaktivität des Tibilais posterior-Muskels den Stabilitätsverlust auf der Innenseite eine Zeitlang „verheimlichen“, so die Fachgesellschaft, aber die unter der Sportbelastung zunehmenden Schmerzen führten die betroffenen SportlerInnen dann später doch zum Arzt – häufig jedoch erst nach ein bis zwei Jahren. Die Diagnose einer Innenbandverletzung des Sprunggelenkes erfolgt in erster Linie klinisch, konstatiert die GOTS: Der Fuß knickt typischerweise im Stehen nach innen, wenn die Aktivität des hinteren Schienbeinmuskels nachlässt und der Patient entspannt. Eine Schmerzauslösung bei Palpation des anteromedialen Ecks (Abtasten vorn-mittig) des Sprunggelenkes sichert die Diagnose. Für die Behandlung steht nach Angaben der Fachgesellschaft die Rekonstruktion der geschädigten Bänder im Vordergrund. Gelegentlich sei eine Osteotomie zum Ausgleich der entstandenen Fehlstellung notwendig. Ein laxes oder chronisch instabiles Sprunggelenk erlaubt in der Supinationsstellung ein übermäßiges Heranziehen des Fußes. Dadurch wird der Bandapparat des Chopart-Gelenkes laut Hintermann besonders beansprucht. “Verletzungen der Bänder dieses Gelenkes verlangen dann eine konsequente Ruhigstellung im Gips für acht Wochen”, so der Experte. Nur dann könne es eine gute Prognose für einen Return in den Sport geben.
Mehr erfahren zu: "Schlecht ernährt und einsam: Risikofaktoren für chronische postoperative Schmerzen" Schlecht ernährt und einsam: Risikofaktoren für chronische postoperative Schmerzen Menschen, die keinen guten Zugang zu Nahrungsmitteln haben oder sozial isoliert sind, entwickeln nach einer Operation mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit chronische Schmerzen. Das geht aus neuen Forschungsergebnissen hervor, die auf […]
Mehr erfahren zu: "Patientenversorgung nach bestem verfügbaren Wissensstand bis heute nicht sichergestellt" Patientenversorgung nach bestem verfügbaren Wissensstand bis heute nicht sichergestellt Zum Welttag der evidenzbasierten Gesundheitsversorgung (20.10.) hat Cochrane Deutschland für das Land noch Nachholbedarf bei diesem Thema ausgemacht.
Mehr erfahren zu: "Klinikfinanzierung: Höhere Ausgaben auch mit Entlastungspaket" Klinikfinanzierung: Höhere Ausgaben auch mit Entlastungspaket Um Beitragserhöhungen zu vermeiden, soll eine Kostenbremse für die Zahlungen an die Krankenhäuser kommen. Die Kliniken können laut Bundesgesundheitsministerium aber trotz des Entlastungspakets für die Krankenkassen mit Mehreinnahmen in 2026 […]