Gastroösophageale Refluxerkrankung erhöht Kehlkopfkrebs-Risiko

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Eine aktuell in „Clinical Otolaryngology“ publizierte Studie widmete sich der Frage, inwieweit die gastroösophageale Refluxerkrankung (gastroesophageal reflux disease, GERD) mit Kopf-Hals-Krebs assoziiert ist.

Die Autoren unternahmen hierzu zwei populationsbasierte Studien unter Verwendung von Patientendaten aus dem Korean National Health Insurance Service. Für die 2 Untersuchungen wurden Daten von Patienten ≥40 Jahren verwendet, die aus den Jahren 2002 bis 2013 stammen. Studie 1 inkludierte Patienten mit GERD, die im Verhätnis 1:2 Kontrollprobanden gegenüber gestellt wurden; in der Analyse wurden alle auftretenden Krebsfälle (Lippen, Mundhöhle, Oropharynx, Hypopharynx, Larynx) berücksichtigt. Studie 2 inkludierte nur Patienten mit Kehlkopfkrebs, die mit Kontrollprobanden im Verhältnis 1:4 abgeglichen wurden; außerdem wurden bei diesen Krebspatienten eventuelle Vorgeschichten mit GERD analysiert. Fälle von Kopf-Hals-Krebs wurden durch Auswertung von Anträgen auf chirurgische Behandlung bzw. auf Strahlen- oder Chemotherapie sowie Aufzeichnungen im National Statistical Office identifiziert.

Die Autoren berechneten die Risikoquotienten unter Anwendung von Cox-Modellen mit proportionalem Ausfallrisiko mittels Rohdaten sowie adjustierten Daten; die Quotenverhältnisse wurde durch logistische Regressionsanalyse berechnet. Außerdem wurde eine Subgruppen-Analyse nach Alter und Geschlecht durchgeführt. Der adjustierte Risikoquotient für Kehlkopfkrebs betrug in der GERD-Gruppe 2,32 (95 %-Konfidenzintervall [KI] 1,53–3,52); die Risikoquotienten für Tumore der Lippen, der Mundhöhle, des Oropharynx und des Hypopharynx erwiesen sich als nicht statistisch signifikant (Studie 1). Das angepasste Quotenverhältnis für GERD betrug in der Kehlkopfkrebs-Gruppe 2,03 (95 %-KI 1,40–2,96); kohärente Resultate wurden bei der Analyse der Subgruppen erzielt. Die Autoren ziehen das Fazit, dass GERD das Risiko für Kehlkopfkrebs erhöht. (am)