Gastroösophageale Refluxkrankheit: Orale Manifestationen und Lebensqualität

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Die gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) ist eine häufig auftretende Erkrankung, die mit Erosion der Zähne, Husten, Laryngitis, Asthma und Pathologien des oralen Gewebes einhergehen kann. In der vorliegenden Studie wurden die Veränderungen am Mundgewebe bei Patienten mit GERD evaluiert und analysiert, inwieweit diese Veränderungen als Anzeichen für den Schweregrad der GERD gelten können.

Im Rahmen dieser Querschnittsstudie, die an 4 großen Kliniken zur Tertiärversorgung durchgeführt wurde, wurden 187 Patienten unterucht. Bei allen Patienten wurden Ösophago-Gastro-Duodenoskopien (Spiegelungen von Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm) vorgenommen; alle Patienten wiesen eine GERD auf. Die GERD-Patienten wurden nach Vorliegen (Gruppe A) oder Nichtvorliegen (Gruppe B) von Zahnerosionen aufgeteilt. Alle abnormalen Charakteristika sowie Läsionen der Mundschleimhaut wurden dokumentiert. Der Einfluss der Veränderungen an Schleimhaut und Zähnen wurde unter Anwendung einer Kurzversion des Oral Health Impact Profile (OHIP-14) in Bezug zur Lebensqualität ermittelt.

Orale submuköse Fibrosen (66,3 %), Ulzerationen (59,4 %) und Xerostomie (47,6 %) traten bei Patienten der Gruppe A signifikant häufiger auf (p < 0,05). Ungesunde Ernährungsgewohnheiten, Schwindel und Erbrechen, Entzündungen der Speiseröhre, Mundtrockenheit, Ulzerationen, Zahnfleischentzündungen und Mundwinkelentzündungen wiesen eine statistisch signifikante Assoziation mit chronischer GERD und Zahnerosion auf. Alle Teilskalen des OHIP-14 standen bei Patienten mit GERD und Zahnerosion in positiver Korrelation (p < 0,05); die Beeinträchtigungen hatten einen deutlichen negativen Einfluss auf das psychische Wohl­ergehen und führten auch zu physischen Behinderungen.

Fazit: Patienten mit GERD und dentaler Erosion weisen mehr schwerwiegende orale Manifestationen auf als Patienten mit GERD ohne dentale Erosion. Die Autoren empfehlen zeitnahe zahnärztliche Kontrollen, um den Schweregrad sowohl der systemischen als auch der oralen Krankheitsbilder einschätzen zu können. (am)