Gastroösophagealer Reflux: Zusammenhang mit Malignomen bei älteren Patienten30. Mai 2018 Foto: © srisakorn – Fotolia.com Chronisch-inflammatorische Prozesse begünstigen die Entstehung maligner Erkrankungen. Gastroösophagealer Reflux ist ein Risikofaktor für die Entstehung ösophagealer Adenokarzinoma. Als Adenokarzinom bezeichnet man einen malignen, vom Epithel ausgehenden Tumor, der aus Drüsengewebe hervorgeht. Männer sind von dieser Krebsform sehr viel häufiger betroffen als Frauen. Otolaryngologen der Universitätsklinik von New Orleans haben in einer kürzlich veröffentlichten Studie den Zusammenhang des gastroösophagealen Reflux mit dem Malignomrisiko der oberen Luft- und Speisewege untersucht. Dazu bedienten sie sich der Meldungen aus der SEER-Datenbank (Surveillance, Epidemiology and End Results), um eine Fall-Kontroll-Studie bei US-amerikanischen Patienten durchzuführen, die zwischen Januar 2003 und Dezember 2011 in dieses Verzeichnis aufgenommen wurden. Die Patienten waren alle mindestens 66 Jahre alt und wurden mit Malignomen des Kehlkopfes, des Hypopharynx, des Oropharynx, des Nasopharynx, der Tonsillen sowie der paranasalen Nebenhöhlen diagnostiziert. Als Kontrollgruppe diente eine zufällige Auswahl von SEER-Patienten, die keine bösartige Tumorerkrankung aufwiesen. Insgesamt 13.805 Patienten (Durchschnittsalter 74 [66–99] Jahre; 3418 Frauen [24,76 %] und 10.387 Männer [75,24 %]) mit ösophagealem Adenokarzinom wurden mit 13.805 Kontrollprobanden unter Berücksichtigung von Alter, Geschlecht und Jahr der Diagnose verglichen. Gastroösophagealer Reflux stand im Zusammenhang mit einem höheren Risiko zur Entstehung von Malignomen des Kehlkopfes (angepasstes Chancenverhältnis 2,86; 95 %-Konfidenzintervall 2,65–3,09), des Hypopharynx (angepasstes Chancenverhältnis 2,54; 95 %-Konfidenzintervall 1,97–3,29), des Oropharynx (angepasstes Chancenverhältnis 2,47, 95 %-Konfidenzintervall 1,90–3,23), des Nasopharynx (angepasstes Chancenverhältnis 2,04; 95 %-Konfidenzintervall 1,56– 2,66), der Tonsillen (angepasstes Chancenverhältnis 2,14; 95 %-Konfidenzintervall 1,82–2,53) sowie der paranasalen Nebenhöhlen (angepasstes Chancenverhältnis 1,40; 95 %-Konfidenzintervall 1,15–1,70). Die Autoren ziehen das Fazit, dass der gastroösophageale Reflux bei älteren US-Amerikanern in engem Zusammenhang mit der Herausbildung von Malignomen der oberen Luft- und Speisewege assoziiert ist. Der epidemiologische Zusammenhang bedürfe weiterer Untersuchungen, um Kausalitäten zu klären sowie geeignete Diagnoseprogramme zu entwickeln. (am)
Mehr erfahren zu: "Magnetisches Jamming eröffnet neue Möglichkeiten für die Mikrorobotik" Magnetisches Jamming eröffnet neue Möglichkeiten für die Mikrorobotik Könnten winzige magnetische Objekte, die sich schnell zusammenballen und sofort wieder auseinanderfallen, eines Tages filigrane Eingriffe im menschlichen Körper durchführen? Eine neue Studie von Forschenden des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme […]
Mehr erfahren zu: "Hörverlust durch Mutation im CPD-Gen" Weiterlesen nach Anmeldung Hörverlust durch Mutation im CPD-Gen Eine Mutation im CPD-Gen hat eine seltene Form von angeborenem Hörverlust zur Folge, so das Ergebnis einer aktuellen Studie. Die Autoren konnten auch Therapieansätze mit zwei bekannten Medikamenten aufzeigen.
Mehr erfahren zu: "Patientenversorgung nach bestem verfügbaren Wissensstand bis heute nicht sichergestellt" Patientenversorgung nach bestem verfügbaren Wissensstand bis heute nicht sichergestellt Zum Welttag der evidenzbasierten Gesundheitsversorgung (20.10.) hat Cochrane Deutschland für das Land noch Nachholbedarf bei diesem Thema ausgemacht.