Gebärdensprachdolmetschen: Neuer Bachelorstudiengang in Heidelberg11. Juni 2021 Gebärdensprachdolmetschen: Neuer Bachelorstudiengang in Heidelberg eingerichtet. Foto: hop/Presse/PHHD Die Pädagogische Hochschule Heidelberg bietet ab dem Wintersemester 2021/2022 den neuen Bachelorstudiengang Gebärdensprachdolmetschen an, unter der kommissarischen Leitung von Prof. Johannes Hennies. Eine Bewerbung für den Studienstart im Wintersemester 2021/2022 ist ab sofort und bis zum 31. Juli 2021 möglich. Studien zeigen, dass in Baden-Württemberg zurzeit auf etwa 10.000 gehörlose und hochgradig schwerhörige Menschen nur etwa rund 60 GebärdensprachdolmetscherInnen kommen. Deutschlandweit sieht die Situation ähnlich aus. Dazu sagt die Prorektorin für Studium, Lehre und Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, Prof. Vera Heyl: „Die Zahlen stehen aus unserer Sicht im Widerspruch zu der gesellschaftlichen Bedeutung von Gebärdensprachdolmetscher:innen. Sie leisten einen entscheidenden Beitrag dazu, dass sich hörende und nicht-hörende Menschen verständigen können – sei es am Arbeitsplatz, in der Freizeit oder auf Ämtern. Das gegenseitige Verstehen ist wiederum grundlegend für Inklusion und Teilhabe. Es freut mich daher sehr, dass wir an der PH Heidelberg zukünftig Studierende dazu qualifizieren, Menschen mit und ohne Hörbehinderung ins Gespräch zu bringen. Damit verbunden ist auch das Ziel, dass insbesondere Baden-Württemberg langfristig noch inklusiver wird.“ Die Leitung des neuen Bachelorstudiengangs hat in der Einführungsphase Prof. Johannes Hennies inne. Der ausgewiesene Experte für Pädagogik und Didaktik der Gehörlosen und Schwerhörigen sowie studierter Gebärdensprachlinguist erklärt: „Gebärdendolmetschen und -übersetzen ist eine komplexe und vielschichtige Tätigkeit, für die es Menschen braucht, die sowohl ihr Handwerk beherrschen als auch über Reflexions- bzw. Teamfähigkeit sowie Konfliktlösekompetenzen verfügen. Ein Schwerpunkt des neuen Studienangebot liegt daher auf der Deutschen Gebärdensprache (DGS): Unsere Absolvent:innen werden nicht nur die theoretischen Grundlagen kennen, sondern sie auch kompetent anwenden können. Dazu kommen eine fundierte wissenschaftliche Qualifizierung etwa in Psychologie, Pädagogik oder Kultur- und Sprachwissenschaften sowie zahlreiche Praxisprojekte.“ Das Bachelorstudium eröffnet laut Hennies Zugangsmöglichkeiten zu einem breiten Spektrum von Berufen: „Gebärdensprachdolmetscher:innen werden überall dort eingesetzt, wo gebärdensprachlich und lautsprachlich kommunizierende Menschen zusammentreffen – und zwar sowohl physisch als auch digital. Die Arbeit erfolgt dabei überwiegend freiberuflich.“ Nach dem erfolgreichen Bachelorabschluss besteht zudem die Möglichkeit, einen Masterstudiengang zu belegen und sich etwa auf das Dolmetschen und Übersetzen bei Gericht zu spezialisieren.Von dem neuen Studiengang verspricht sich Hennies zudem wichtige Impulse insbesondere für das Lehramt Sonderpädagogik: „Schulen für Hörgeschädigte sollen laut Bildungsplan ein Sprachangebot zur DGS machen. Eine entsprechende Qualifizierung der Lehrkräfte ist bislang jedoch nicht im ausreichenden Maße curricular verankert. An der PH Heidelberg werden angehende Lehrer:innen mit dem Förderschwerpunkt Hören, Studierende aus dem besonderen Erweiterungsfach Taubblindenpädagogik und die zukünftigen Gebärdensprachdolmetscher:innen zum Teil gemeinsame Seminare belegen und sicherlich wechselseitig voneinander profitieren. Gleichzeitig wird natürlich immer vermittelt, dass Studierendengruppen unterschiedliche Qualifikationsziele haben.“
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