Geburt: Virtual Reality könnte gegen Schmerzen helfen

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Laut einer im „Games4Health Journal“ veröffentlichten Studie könnten die Schmerzen während der Wehen und der Geburt durch den Einsatz eines Entspannungsprogramms in virtueller Realität (VR), das auf die Wehen abgestimmt ist, verringert werden.

Die Studie der Sbarro Health Research Organization (SHRO), USA, unter der Leitung des SHRO-Gründers und -Direktors, Prof. Antonio Giordano, beschreibt nach eigenen Angaben die erste Untersuchung dieser Art, bei der virtuelle Realität mit Gebärmutterkontraktionen synchronisiert wurde. An der randomisierten, kontrollierten Studie nahmen 120 schwangere Frauen teil, die in verschiedenen Stadien unter Wehen litten. Die Teilnehmerinnen wurden nach dem Zufallsprinzip entweder der Virtual-Reality-Interventionsgruppe oder der Kontrollgruppe zugewiesen.

Zu den wichtigsten Ergebnissen der Studie gehören:

  • ein deutlich geringeres Schmerzempfinden bei den Teilnehmern der Virtual-Reality-Interventionsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe
  • Teilnehmerinnen berichteten von verbesserten Bewältigungsmechanismen und Entspannung während der Wehen durch den Einsatz von synchronisierten Virtual-Reality-Szenarien
  • positives Feedback und hohe Zufriedenheit unter den Teilnehmern hinsichtlich der Wirksamkeit und der immersiven Erfahrung der Virtual-Reality-Intervention

„Unsere Forschung stellt einen Paradigmenwechsel in der Behandlung von Geburtsschmerzen dar“, kommentiert Giordano. „Durch die Integration von Virtual-Reality-Technologie mit dem natürlichen Rhythmus der Uteruskontraktionen haben wir einen neuen Weg eröffnet, um Frauen eine angenehmere und stärkere Geburtserfahrung zu ermöglichen“, fügt er hinzu. Und Dr. Andrea Chirico, Psychologe an der Sapienza-Universität Rom, eröäutert: „Dieser innovative Ansatz verringert nicht nur die Schmerzwahrnehmung, sondern verbessert auch das psychische Wohlbefinden der Frauen während der Wehen. Indem sie die Sinne anspricht und von den Beschwerden ablenkt, hat die virtuelle Realität das Potenzial, die Geburtserfahrung zu verändern.“

Diese Studie sei die jüngste von vielen Studien der SHRO-Forscher, die sich mit dem Einsatz von VR befassen, heißt es. Zuvor hätten Giordano und Kollegen bereits Studien über den Einsatz von VR während der Verabreichung von Chemotherapie bei Patienten mit Brustkrebs durchgeführt. Und in einer anderen Studie sei VR als potenzielles kognitives Bewertungsinstrument eingesetzt worden.