Geburtsanomalien: KI könnte die Ultraschalldiagnostik verbessern

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Künstliche Intelligenz (KI) könnte helfen, Auffälligkeiten beim Schwangerschaftsscreening in der 20. Woche fast doppelt so schnell zu erkennen, ohne die Genauigkeit oder Zuverlässigkeit der Diagnosen zu beeinträchtigen, wie eine neue Studie zeigt.

Die Studie ist nach Angaben der Forscher die erste ihrer Art, bei der KI für das Screening in der 20. Schwangerschaftswoche an realen Patientinnen eingesetzt wird. Sie wurde vom King’s College London und dem Guy’s and St Thomas’ NHS Foundation Trust, beide Vereinigtes Königreich, geleitet und in der Fachzeitschrift „NEJM AI“ veröffentlicht.

Kürzere Untersuchungsdauer

An der Studie nahmen 78 schwangere Teilnehmerinnen und 58 Ultraschalldiagnostiker teil. Jede schwangere Teilnehmerin wurde zweimal gescannt, einmal mit dem KI-gestützten Scanner und einmal ohne KI-Einsatz.

Das Ergebnis: Die KI-gestützten Scans – die automatisch mehrere tausend Schnappschüsse jeder fetalen Messung erstellten, im Vergleich zu drei Schnappschüssen durch einen menschlichen Ultraschalldiagnostiker – waren im Vergleich zu manuellen Messungen zuverlässiger. Die Forschungsergebnisse zeigten außerdem, dass KI-gestützte Ultraschalluntersuchungen in der 20. Schwangerschaftswoche deutlich kürzer waren als Standarduntersuchungen und die Untersuchungsdauer um über 40 Prozent reduzierten.

Dr. Thomas Day, Hauptautor der Studie, kommentiert: „Dieser Ultraschall in der 20. Schwangerschaftswoche kann für Eltern verständlicherweise eine nervenaufreibende Zeit sein, da sie den Gesundheitszustand ihres ungeborenen Kindes erfahren. Unsere Forschung hat gezeigt, dass KI-gestützte Ultraschalluntersuchungen präzise, ​​zuverlässig und effizienter sind. Wir hoffen, dass der Einsatz von KI bei diesen Untersuchungen den Ultraschalldiagnostikern wertvolle Zeit verschafft, sich auf die Patientenversorgung zu konzentrieren, was die Erfahrung für die Eltern angenehmer und beruhigender macht.“