Gehirnerschütterung bei Kindern: Periphere vestibuläre Störungen als Folge

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Zentrales Thema einer aktuellen Untersuchung US-amerikanischer Otolaryngologen waren periphere vestibuläre Störungen bei pädiatrischen Patienten mit Schwindelanfällen nach Gehirn­erschütterung.

Im Rahmen der Fallserien-Untersuchung an einer pädiatrischen Klinik wurden retrospektiv 109 Patienten mit Schwindelanfällen nach Gehirnerschütterung untersucht. Die Patienten waren zum Zeitpunkt der Gehirnerschütterung allesamt jünger als 20 Jahre, die Gehirnerschütterungen wurden zwischen September 2012 und Juli 2015 diagnostiziert. Das Auftreten spezifischer peripherer vestibulärer Störungen wurde in Relation zum Zeitpunkt der Verletzung sowie der Diagnose gesetzt.

Von den 109 Patienten wurden 28 (25,7 %) mit peripheren vestibulärern Störungen diagnostiziert. Benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel wurde bei 19 Patienten festgestellt, die allesamt mittels Epley-Manöver erfolgreich behandelt wurden. Weitere Diagnosen beinhalteten Schläfenbeinbrüche (n = 3), Commotio labyrinthi (n = 2), Perilymphfisteln (n = 2) sowie Bogengangsdehiszenz (n = 2). Beide Patienten mit Perilymphfisteln und 1 Patient mit Bogengangsdehiszenz wurden erfolgreich chirurgisch behandelt, während 1 Patient mit Bogengangsdehiszenz nicht chirurgisch therapiert wurde.

Periphere vestibuläre Störungen können bei pädiatrischen Patienten mit Schwindelanfällen nach Gehirnerschütterung auftreten, doch diese Störungen werden möglicherweise nicht umgehend erkannt. Häufig persistieren die Symptome bis zur Untersuchung bzw. Diagnose über mehrere Wochen.

Die Autoren schlagen einen Algorithmus vor, um Diagnose und Management der peripheren vestibulären Störungen zu leiten. (am)