Gemeinsamer Bundesausschuss: Versorgungsforschungsprojekte zur Früherkennung von Nierenkrankheiten abgeschlossen

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Der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss hat insgesamt zehn Entscheidungen zur weiteren Nutzung von Projektergebnissen gefasst und auf seiner Website veröffentlicht.

Sieben abgeschlossene Projekte stammen aus dem Förderbereich Versorgungsforschung. Dazu zählen unter anderem das Projekt Hämaturie-Kind – Abklärung der Mikro-Hämaturie bei Kindern und jungen Erwachsenen zur Früherkennung von Nierenkrankheiten.

Mikro-Hämaturie bei Kindern und jungen Erwachsenen

Nierenkrankheiten bei Kindern sind selten und werden daher oft zu spät erkannt. Das Frühwarnzeichen ist Mikro-Hämaturie. Das vom Innovationsausschuss geförderte Projekt entwickelte eine S3-Leitlinie für die frühzeitige Abklärung der Ursachen einer Mikro-Hämaturie. Methodische Grundlage war das Regelwerk der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) e. V. Die neue S3-Leitlinie soll dazu beitragen, dass nierenkranke Kinder früh identifiziert und bestmöglich behandelt werden können, um ein Organversagen zu verhindern oder hinauszuzögern. Die vom Projekt ebenfalls erstellte Patientenleitlinie stellt betroffenen Familien wissenschaftlich gesicherte Information zur Verfügung.

Reduktion von Infektionen bei Dialysepatienten

Ein weiteres Projekt heißt DIPS – Cluster randomisierte Interventionsstudie zur Reduktion von Infektionen bei Dialysepatienten in der ambulanten Versorgung im Stepped-Wedge-Design Dialyse-assoziierte-Infektionsprävention und Surveillance. Um Dialyse-Personal in den ambulanten Einrichtungen bei der Vorbeugung von dialyseassoziierten Infektionen zu unterstützen, entwickelte das Projekt Schulungs- und Infektionsschutzmaßnahmen. Zudem baute das Projekt ein standardisiertes System (sog. Surveillance) auf, mit dem dialyseassoziierte Infektionen erfasst werden.

Die im Projekt erzielten Erkenntnisse werden an die ambulanten Dialysezentren in Deutschland weitergeleitet. Der Innovationsausschuss begrüßt in diesem Zusammenhang, dass das Projektkonsortium bereits erste Schritte unternommen hat, Projekterkenntnisse in der Versorgung umzusetzen. So hat das Nationale Referenzzentrum für die Surveillance nosokomialer Infektionen (NRZ) im Krankenhaus-Infektions-Surveillance-System (KISS) das sog. AMDI-KISS verfügbar gemacht. Damit können ambulante Dialyseeinrichtungen eine Surveillance dialyseassoziierter Infektionsereignisse (z.B. Blutstrominfektionen) in ihrer Einrichtung durchführen, heißt es abschließend in der Pressemitteilung des Gemeinsamen Bundesausschusses.