Gemischte Schmerzsalben zur Behandlung chronischer lokaler Schmerzen nicht wirksam5. Februar 2019 Foto: © adragan – Fotolia.com Zur Linderung lokalisierter Schmerzen sind gemischte wirkstoffhaltige Schmerzsalben nicht besser als Placebosalben. Ihre mangelnde Wirksamkeit und die im Vergleich zu zugelassenen Wirkstoffen relativ hohen Kosten sollten ihre Verwendung einschränken, so die Autoren einer randomisierten kontrollierten Studie, die in “Annals of Internal Medicine” veröffentlicht wurde. Aufgrund der eingeschränkten Effektivität der verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten für chronische Schmerzen und der Bedenken hinsichtlich Nebenwirkungen, insbesondere bei Opioiden, wurden gemischte wirkstoffhaltige Schmerzcremes in großem Umfang an amerikanische Ärzte vermarktet – ohne Daten, die ihren Nutzen unterstützen. Ihr prinzipieller Vorteil ist, dass sie im Wesentlichen frei von Nebenwirkungen sind, da sie nicht in das zentrale Nervensystem diffundieren. Der Wirkort der meisten dieser Arzneistoffe ist jedoch das zentrale Nervensystem. An der Studie nahmen 399 Patienten mit lokalisierten Schmerzen teil, die als neuropathisch (n=133), nozizeptiv (n=133) oder gemischt (n=133) charakterisiert wurden. Forscher des Walter Reed National Military Medical Center wiesen den Patienten eine für ihre Art von Schmerzen passende wirkstoffhaltige Salbe (neuropathische Schmerzen: Ketamin, Gabapentin, Clonidin und Lidocain; nozizeptive Schmerzen: Ketoprofen, Baclofen, Cyclobenzaprin und Lidocain; oder gemischte Schmerzen: Ketamin, Gabapentin, Diclofenac, Baclofen, Cyclobenzaprin und Lidocain) oder eine Placebosalbe zu. Einen Monat nach der Behandlung fanden die Forscher keine signifikanten Unterschiede in der Schmerzreduktion zwischen den wirkstoffhaltigen Schmerzsalben und der Placebosalbe. Nach Ansicht der Forscher könnte der kleine Nutzen, den die wirkstoffhaltigen Salben aufwiesen, durch die wenigen Wirkstoffe erklärt werden, die ihre Wirkung über das periphere Nervensystem ausüben. Wirkstoffhaltige Schmerzcremes waren nicht besser als zugelassene Präparate, sind aber exponentiell teurer. Basierend auf diesen Erkenntnissen sagen die Autoren, dass gemischte wirkstoffhaltige Schmerzcremes nicht routinemäßig zur Schmerzbehandlung eingesetzt werden sollten.
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