Gentherapie: Prof. Birgit Lorenz wechselt an die Universitäts-Augenklinik Bonn29. Oktober 2020 Prof. Birgit Lorenz. Bildquelle: Universitätsaugenklinik Bonn Prof. Birgit Lorenz ist seit dem 1. Oktober an der Universitäts-Augenklinik Bonn tätig. Sie war zuletzt Direktorin der Universitäts-Augenklinik Gießen. Seit 2017 ist Lorenz Co-Koordinatorin des von ihr initiierten DFG-Schwerpunkt-Programms „Gene and Cell Based Therapies to Counteract Neuroretinal Degeneration (SPP 2127)”. Der klinische und wissenschaftliche Schwerpunkt von Lorenz umfasst neben der Kinderaugenheilkunde insbesondere genetische Augenerkrankungen und hier vor allem Makula- und Netzhautdystrophien. “Hier hat Frau Prof. Lorenz die bundesweit größte Kohorte von Patienten mit biallelischen RPE65-Mutationen (Leber‘sche kongenitale Amaurose, EOSRD) über viele Jahre untersucht und präzise charakterisiert”, betont die Bonner Augenklinik. Für diese Patienten stehe jetzt seit kurzem erstmals eine Gentherapie mit Voretigene neparvovec zur Verfügung. Die Universitäts-Augenklinik Bonn sei eines von drei Zentren in Deutschland – neben München und Tübingen – an dem diese Therapie mittels eines mikrochirurgischen Eingriffes und subretinaler Applikation der Vektoren durchgeführt werde. „Wir freuen uns sehr, dass mit Frau Prof. Lorenz eine national und international ausgewiesene Wissenschaftlerin und Expertin auf dem Gebiet der Netzhautdystrophie unser Team und unsere Projekte auf diesem Feld unterstützt und verstärkt“, sagt Prof. Frank Holz, Direktor der Universitäts-Augenklinik Bonn. Von besonderem Interesse sei für Lorenz auch die Zusammenarbeit mit dem klinischen Studienzentrum und bestehenden Arbeitsgruppen an der Universitäts-Augenklinik Bonn, die sich mit innovativen, hochauflösenden bildgebenden Verfahren beschäftigen – einschließlich des adaptiven Optiken-Scanning-Laser-Ophthalmoskopie-Verfahrens (Emmy-Noether-Arbeitsgruppe, Dr. rer. nat. Wolf Harmening). Die Bonner Spezialsprechstunde für seltene Netzhauterkrankungen, die von Oberarzt Dr. Philipp Herrmann geleitet werde, sei auch in das Zentrum für seltene Erkrankungen in Bonn (ZSEB) eingebunden. „Ich freue mich außerordentlich, an der Gentherapie zunächst bei Patienten mit RPE65-Mutationen, aber auch bei weiteren innovativen Therapieansätzen im Bereich hereditärer Netzhautdegenerationen beteiligt zu sein“, sagt Lorenz. „Ein besonderes Interesse habe ich neben Bildgebungsverfahren auch an psychophysischen Methoden, Patient-reported-outcomes-Instrumenten einschließlich Performance-based-Tests bei diesen Patienten“. Lorenz, so heißt es abschließend, kooperiere bereits seit Jahren mit der Patientenorganisation PRO RETINA Deutschland, die am Standort Bonn ihre Bundesgeschäftsstelle habe und in der Augenklinik eine ambulante Beratungsstelle unter der Leitung von Daniela Brohlburg betreibe. Anm. d. Red.: Kommissarischer Leiter der der Universitätsaugenklinik Gießen ist Lyubomyr Lytvynchuk MD, PhD.
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