Gentherapie zur Behandlung kongenitaler melanozytärer Nävi

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Forschende haben eine Gentherapie entwickelt, mit der kongenitale melanozytäre Nävi behandelt werden könnten. In Zukunft könnte die Behandlung möglicherweise dazu dienen, die Nävi rückgängig zu machen und damit das Melanomrisiko der betroffenen Kinder und Erwachsenen zu verringern.

Kleine Muttermale sind in der Bevölkerung weit verbreitet, aber beim kongenitalen melanozytären Naevus-Syndrom (CMN) werden Kinder mit bis zu 80 Prozent ihres Körpers mit großen, schmerzhaften oder juckenden Muttermalen geboren, die durch Mutationen im Mutterleib entstanden sind. Diese Muttermale können sich manchmal zu einem Melanom entwickeln.

Forschende des Francis Crick Institute, des UCL Great Ormond Street Institute for Child Health und des Great Ormond Street Hospital for Children (GOSH) haben ein Gen namens NRAS, das in den Zellen dieser Muttermale mutiert ist, in Zellen in vitro und in Mäusen ausgeschaltet. NRAS gehört zu einer Gruppe von Genen (RAS-Gene), die, wenn sie mutiert sind, Leberflecken verursachen und zu Krebs prädisponieren können.

Das Team verwendete eine Gentherapie, die das mutierte NRAS in Maulwurfshautzellen zum Schweigen bringt. Die Therapie wurde direkt in die Leberfleckzellen eingebracht. Das Ausschalten des Gens löste die Selbstzerstörung der Maulwurfzellen aus. Danach verabreichten die Forschenden Mäusen mit CMN die Therapie, die das NRAS-Gen nach nur 48 Stunden zum Schweigen brachten. Sie testeten die Therapie auch an Zellen und ganzen Hautschnitten von Kindern mit CMN.

„CMN ist für Kinder und Erwachsene, die mit dieser Krankheit leben, und für ihre Familien eine physische und psychische Herausforderung. Diese Ergebnisse sind sehr aufregend, denn die Gentherapie löst nicht nur im Labor die Selbstzerstörung der Maulwurfszellen aus, sondern es ist uns auch gelungen, sie in die Haut von Mäusen einzubringen“, berichtet Veronica Kinsler vom GOSH/UCL. Diese Ergebnisse würden darauf hindeuten, dass die Behandlung in Zukunft möglicherweise auch bei Menschen zur Rückbildung von Muttermalen führen könnte, allerdings seien zuvor weitere Tests erforderlich.