Geruchstest unterscheidet zwischen Anosmie und anderen Störungen19. April 2023 Bild: Monell Chemical Senses Center US-amerikanische Forschende konnten zeigen, dass ein von ihnen entwickelter Geruchstest erfolgreich zwischen verschiedenen Störungen des Geruchssinns unterscheidet. Der Studie zufolge ist es der einzige Test, mit dem sich Parosmie schnell identifizieren lässt. Der SCENTinel 1.1-Test ist eine Weiterentwicklung eines ursprünglich für die Evaluation des Verlusts des Geruchssinns durch COVID-19 entworfenen Tests. Die Studienteilnehmer bekamen eine SCENTinel 1.1-Testkarte mit drei „Lift’nSmell-patches“. Allerdings verbirgt sich nur hinter einem ein Geruch. Der Test eignet sich dem Entwicklerteam vom Monell Chemical Senses Center zufolge zur Eigenanwendung und er misst die Fähigkeit der getesteten Person einen Geruch wahrzunehmen, seine Intensität einzuschätzen und den Geruch zu identifizieren. Der SCENTinel 1.1-Test schließt zusätzlich ein Messinstrument dafür ein, ob ein Geruch als angenehm empfunden wird oder nicht – letzteres ist wesentlich, um Parosmie festzustellen. Die Teilnehmer der aktuellen Studie wurden entsprechend ihrer berichteten Selbsteinschätzung ihres Geruchssinns in Gruppen eingeteilt: 66 gaben einen normalen Geruchssinn an, 135 hatten eine quantitative olfaktorische Störung (Anosmie oder Hyposmie) und 86 eine qualitative olfaktorische Störung (Parosmie oder Phantosmie). Der SCENTinel 1.1-Test unterschied erfolgreich und genau zwischen den drei Teilnehmergruppen. Für die Unterscheidung zwischen qualitativen und quantitativen olfaktorischen Störungen eignete sich die Messung der Geruchsintensität am besten. So bewerteten Probanden mit einer quantitativen olfaktorischen Störung Gerüche als weniger intensiv verglichen mit Probanden mit einer qualitativen Störung des Geruchssinns. Zudem unterschieden sowohl die Skalen für Geruchsintensität als auch zur Identifizierung von Gerüchen zwischen Probanden mit normalem Geruchssinn und solchen mit quantitativen olfaktorischen Störungen. Alle drei Werkzeuge – zum Test der Geruchswahrnehmung, der Identifizierung des Geruchs und wie angenehm dieser ist – eigneten sich zur Unterscheidung zwischen Probanden mit normalem Geruchssinn und solchen mit qualitativer olfaktorischer Störung. Der Test sei ein vielversprechendes Werkzeug, auch wenn es bisher nur „an der Oberfläche kratze“, bei der Identifizierung von Störungen des Geruchssinns, so Stepahnie Hunter, PhD und Postdoktorandin am Monell Center. Zurzeit bereitet das Team eine Studie vor, um den SCENTinel-Test mit dem Standard-Geruchstest zu vergleichen und so seine Eignung als Screening-Werkzeug für olfaktorische Störungen zu belegen. (ja)
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