Geruchsverlust durch COVID-19: Therapie mit Kortison?

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Eine Studie im Tiermodell legt nahe, dass eine frühe Behandlung mit Dexamethason die Erholung des Geruchssinns bei Geruchsverlust nach einer SARS-CoV-2-Infektion verbessern könnte.

Bei manchen COVID-19-Patienten kann der Geruchssinn infolge der Infektion beeinträchtigt sein, normalerweise erholt sich der Geruchssinn von selbst. Allerdings leiden etwa zehn Prozent der Patienten für sechs Monate oder länger unter den Symptomen. Die Ergebnisse einer aktuellen Studie weisen darauf hin, dass Kortison eine Behandlungsoption sein könnte.

Frühere Studien des französischen Autorenteams des „Institut national de recherche pour l’agriculture, l’alimentation et l’environnementvom“ (INRAE) in Paris zeigten, dass Immunzellen in die SARS-CoV-2 infizierte Riechschleimhaut einwandern und zu deren Schädigung sowie einer andauernden Entzündung führen. Basierend auf diesen Ergebnissen hatte das Team entschieden die Wirksamkeit von Kortikosteroiden zu Wiederherstellung des Geruchssinns zu untersuchen.  

Die Ergebnisse der aktuellen Studie von Merle-Nguyen L. et al. unterstützen die Existenz eines direkten Links zwischen dem virusbedingten Geruchsverlust und einer Reduktion olfaktorischer Neuronen in der Nasenschleimhaut. Das Team konnte bei Hamstern zeigen, dass eine frühe Therapie mit Dexamethason die Erholung der Geruchsfunktion verbessert.

Diese Verbesserung des Geruchssinns war mit einer Reduktion bestimmter Immunzellen in der Schleimhaut und einer zunehmenden Regeneration der Population olfaktorischer Neuronen assoziiert.

Aktuelle der anhaltende Geruchsverlust bereits mit Kortison behandelt, allerdings mit überschaubarem Erfolg. Allerdings könnte die Therapie mit Kortison erfolgreicher sein, wenn sie bereits früh – mit Beginn der Anosmie-Symptome – eingesetzt wird, so die Einschätzung der Autorinnen und Autoren, die sei aus ihren Studienergebnissen ableiten.