Geschlecht spielt eine Rolle dabei, wie, wann und wo Melanome entstehen26. September 2024 Foto: © WavebreakmediaMicro – stock.adobe.com Die Analyse langfristiger Melanomdaten liefert wichtige Erkenntnisse über die Entwicklung der Melanominzidenz. Die Studie zeigt, dass sich Melanomraten bei Männern und Frauen je nach Alter und Körperstelle unterschiedlich entwickeln. Die Melanomraten von Männern und Frauen unterscheiden sich durchweg in Bezug auf das Alter, in dem Melanome auftreten, und die Körperstellen, an denen sie auftreten. Im Laufe der Zeit sind die Melanomraten sowohl bei Männern als auch bei Frauen gestiegen, aber die Trends sind je nach Körperstelle unterschiedlich. In einer neuen Studie im Journal of Investigative Dermatology werden die Ergebnisse einer groß angelegten, langfristigen Melanomdatenanalyse vorgestellt, in der die Inzidenztrends nach Alter, Geschlecht und anatomischer Stelle untersucht wurden. Der leitende Forscher Dr. David C. Whiteman aus Brisbane, Australien, erklärt: „In zahlreichen Bevölkerungsgruppen wurde allgemein beobachtet, dass Melanome bei Männern und Frauen unterschiedlich häufig auftreten. Wir haben uns entschlossen, diese Beobachtung genauer zu untersuchen und zu beurteilen, ob diese Unterschiede im Laufe der Zeit oder über Generationen hinweg konstant geblieben sind, indem wir groß angelegte Daten aus Bevölkerungsregistern verwendet haben, um langfristige Melanomtrends bei Männern und Frauen zu untersuchen.“ Unterschiedliche Lokalisation bei Männern und Frauen Das Forschungsteam analysierte mehr als 40 Jahre Melanomdaten aus Queensland, Australien, den USA und Schottland. Diese drei Bevölkerungsgruppen wurden ausgewählt, weil sie in der Vergangenheit hohe (Queensland), moderate (USA) und niedrige (Schottland) Melanomraten aufwiesen. Im Laufe der Zeit stiegen die Melanomraten in allen drei Populationen an, insbesondere bei Frauen. Bei Frauen in allen Populationen treten Melanome am häufigsten an den Gliedmaßen auf, während bei Männern Melanome am häufigsten an Rumpf, Kopf und Hals auftreten. Bei beiden Geschlechtern ist mit zunehmendem Alter eine stetige Zunahme der Melanome an Kopf und Hals zu beobachten. Die Rolle des Erkrankungsalters Die Forscher fanden heraus, dass in praktisch allen untersuchten Populationen Frauen in jungen Jahren (bis zum Alter von ca. 45 Jahren) häufiger an Melanomen erkranken als Männer, dass aber Männer im späteren Leben (ab einem Alter von ≥65 Jahren) häufiger Melanome entwickeln als Frauen. Darüber hinaus spiegeln diese geschlechtsspezifischen Trends komplexe Muster der Inzidenz an verschiedenen Körperstellen wider, die durchweg mit dem Alter variieren. So erkranken Frauen in jungen Jahren häufiger an Melanomen der unteren Gliedmaßen als Männer, was sich bis ins hohe Alter fortsetzt. Auch an den oberen Gliedmaßen sind die Raten bei Frauen ab dem jungen Alter bis zum mittleren Alter (45–64 Jahre) deutlich höher als bei Männern, danach sind die Raten bei Männern höher. Im Gegensatz dazu treten Melanome an Kopf und Hals sowie am Rumpf bei Männern in den ersten Lebensjahren häufiger auf als bei Frauen. An allen Körperstellen ist der Anstieg der Melanominzidenz mit dem Alter bei Männern wesentlich schneller als bei Frauen. Ätiologie verstehen, Prävention fördern Die Studie bestätigt, dass Männer und Frauen das Melanom auf unterschiedliche Weise erleben. Während dies höchstwahrscheinlich auf die unterschiedlichen Muster der Sonnenexposition von Männern und Frauen zurückzuführen ist, scheint es auch inhärente Unterschiede in der Art und Weise zu geben, wie sich Melanome an verschiedenen Körperstellen bei Frauen im Vergleich zu Männern entwickeln. Das Verständnis der zugrunde liegenden biologischen Unterschiede könnte wichtige Hinweise auf die Ätiologie liefern. Whiteman schlussfolgert: „Invasive Melanome sind potenziell tödliche Krebsarten, deren Inzidenz rapide zunimmt. Wir müssen verstehen, wie diese Krebsarten entstehen und was ihre Entwicklung antreibt, wenn wir bessere Möglichkeiten zu ihrer Vermeidung finden wollen. Studien wie diese legen nahe, dass wir unsere Präventionsbemühungen für Männer und Frauen unterschiedlich ausrichten müssen, wenn wir diesen Krebs wirksam bekämpfen möchten.“
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