Gestiegener Alkoholkonsum in der COVID-19-Pandemie: Forschende prognostizieren mehr Lebererkrankungen und damit assoziierte Todesfälle4. Januar 2022 Foto: © maew/stock.adobe.com In einer neuen Studie prognostiziert ein Team unter der Leitung von Forschenden des Massachusetts General Hospital (MGH) in den USA, dass die Raten von Lebererkrankungen und damit verbundenen Todesfällen im Zusammenhang mit der Zunahme des Alkoholkonsum während der COVID-19-Pandemie steigen werden. Eine nationale Befragung von US-amerikanischen Erwachsenen zu deren Trinkgewohnheiten hatte ergeben, dass die Rate übermäßigen Alkoholkonsums während der COVID-19-Pandemie um 21 Prozent zugenommen hat. Anhand der Daten aus dieser Umfrage projizierten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Entwicklung von Trinkgewohnheiten und Lebererkrankungen unter allen US-Erwachsenen. Die Forschenden schätzten, dass ein Anstieg des Alkoholkonsums innerhalb eines Jahres während der COVID-19-Pandemie bis zum Jahr 2040 zu 8000 zusätzlichen Todesfällen durch alkoholbedingte Lebererkrankungen, 18.700 Fällen von Leberversagen und 1000 Fällen von Leberkrebs führen wird. Es wird erwartet, dass die Veränderungen des Alkoholkonsums im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie bis zum Jahr 2023 zusätzlich rund 100 Todesfälle und 2800 Fälle von Leberversagen verursachen werden. Die Arbeitsgruppe stellte fest, dass eine anhaltende Zunahme des Alkoholkonsums für mehr als ein Jahr zu einer zusätzlichen Sterblichkeit von 19 bis 35 Prozent führen könnte. „Unsere Ergebnisse unterstreichen, dass Einzelpersonen und politische Entscheidungsträger fundierte Entscheidungen treffen müssen, um die Auswirkungen eines hochriskanten Alkoholkonsums während der COVID-19-Pandemie in den USA abzumildern“, erklärt Seniorautor Dr. Jagpreet Chhatwal, stellvertretender Direktor des MGH Institute for Technology Assessment und Assistenzprofessor für Radiologie an der Harvard Medical School (USA). „Wir haben die erwarteten Auswirkungen der Veränderungen des Alkoholkonsums in der Gesellschaft im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie projiziert, ohne Interventionen zu berücksichtigen. Dennoch hoffen wir, dass unsere Forschung dazu beitragen kann, notwendige Gespräche auf allen Ebenen der Gesellschaft anzustoßen: darüber, wie wir auf die vielen Verhaltensveränderungen, Bewältigungsmechanismen und Entscheidungen reagieren können, die kurz- und langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit von Einzelpersonen, Familien und Gemeinschaften in den USA haben“, fügt Hauptautor Jovan Julien, Datenanalyst am MGH Institute for Technology Assessment und Doktorand am Georgia Institute of Technology hinzu. „Die COVID-19-Pandemie hat bis jetzt viele unbeabsichtigte Folgen mit unbekannten langfristigen Auswirkungen gehabt. Unsere Modellierungsstudie bietet einen Rahmen, um die langfristigen Konsequenzen eines erhöhten Alkoholkonsums im Zusammenhang mit COVID-19 zu quantifizieren und einen Diskurs über potenzielle Interventionen zu initiieren“, ergänzt Koautor Dr. Turgay Ayer vom Georgia Institute of Technology.
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