Gesundheitsberufe warnen vor gesundheitlichen Schäden durch Braunkohleabbau13. Januar 2023 Foto: stefanbi1974 – stock.adobe.com In einem offenen Brief an Mitglieder der NRW-Regierung, der von der Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) initiiert wurde, fordern weit über 300 Unterzeichnende aus verschiedenen Gesundheitsberufen ein Moratorium für die Räumung des Ortes Lützerath. „Als Angehörige der Gesundheitsberufe ist es unsere Pflicht, auf die massiven gesundheitlichen Schäden des geplanten Abbaus der Braunkohle unter Lützerath hinzuweisen. Die Folgen der Klimakrise sind das größte Gesundheitsrisiko unserer Zeit und die Verbrennung von Kohle ist eine Hauptursache dafür”, heißt es in dem Brief an den NRW-Ministerpräsidenten Hendrik Wüst, seine Stellvertreterin und Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie, Mona Neubaur, sowie den Innenminister Herbert Reul. Die Unterzeichnenden berufen sich dabei auf einen kürzlich veröffentlichten Bericht in der medizinischen Fachzeitschrift „The Lancet“, welcher die akute Bedrohung für Gesundheit und Leben durch die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern klar herausstelle. Da sich die Klimaveränderungen und die damit verbundenen Gesundheitsfolgen deutlich schneller manifestierten als es noch vor wenigen Jahren vorausgesagt wurde, muss den Unterzeichnenden zufolge die Erderwärmung eingedämmt und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern deutlich schneller überwunden werden. Zum einem weisen sie auf die durch die Kohleverbrennung erhöhte Feinstaubbelastung in der Luft und deren Folgen hin. Infolgedessen seien 2020 nach Angaben der EU-Umweltagentur schätzungsweise 240.000 Menschen in der Europäischen Union vorzeitig gestorben. In Deutschland seien in den vergangenen drei Jahren mehr Menschen an den Folgen der Luftverschmutzung verstorben als an einer COVID-19-Infektion. Zum anderen betonen sie, dass die fortschreitende Klimakrise auch eine erhebliche Zunahme an vermeidbaren psychischen Erkrankungen zur Folge habe, die mit dem derzeitigen Behandlungsangebot in keiner Form bewältigt werden könne. „Das Anheizen der Klimakatastrophe verursacht eine große Ohnmacht, Angst und Sorge um die Zukunft unserer Kinder. Auch hier helfen in erster Linie effektiver Klimaschutz und politische Entscheidungen, die die Gesundheit und das Wohlergehen der Menschen vor den Profit mächtiger Konzerne stellen“, erklären sie in dem offenen Brief. Deshalb schließe man sich der Forderung der Scientists for Future und Health for Future nach einem Moratorium für die Räumung von Lützerath an. „Aus der Gesundheitsperspektive können wir uns Kompromisse wie jetzt in Lützerath nicht leisten“, so die Unterzeichnenden. (hr)
Mehr erfahren zu: "Zustimmung: Bundesrat billigt Kompromiss zu Kassenbeiträgen" Zustimmung: Bundesrat billigt Kompromiss zu Kassenbeiträgen Eine Ausgabenbremse bei den Kliniken zum Stabilisieren der Kassenbeiträge im neuen Jahr kann kommen. Nach dem Bundestag billigte auch der Bundesrat eine Änderung an einem vorgesehenen Sparpaket.
Mehr erfahren zu: "DFG-Förderung für Graduiertenkolleg zur Gesundheit des menschlichen Bewegungsapparats" DFG-Förderung für Graduiertenkolleg zur Gesundheit des menschlichen Bewegungsapparats Das wissenschaftliche Ausbildungsprojekt „Interfaces – Multiscale Imaging and Analytics of Interfaces in Musculoskeletal Health“ unter Federführung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und der TU Hamburg (TUHH) wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft […]
Mehr erfahren zu: "Kniegelenkersatz: G-BA passt Mindestmengen an" Kniegelenkersatz: G-BA passt Mindestmengen an Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat die bestehende Mindestmenge für Kniegelenkersatz grundlegend überarbeitet. Es werden künftig drei fachlich eigenständige Fallkonstellationen unterschieden.