Gesundheitspolitik: Nina Warken will Frauengesundheit zum zentralen Thema machen

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Bundesgesundheitsministerin Nina Warken will das Thema Frauengesundheit im Rahmen ihrer Amtsperiode besonders fördern. Die Fachverbände betonen die Dringlichkeit der Themen.

Bundesministerin Nina Warken (im Bild, Copyright BMG/Jan Pauls) hat bei einer Rede im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestags Ende Juni 2025 angekündigt, die Frauengesundheit stärker in den Fokus ihrer Arbeit zu rücken und geschlechtsspezifische Unterschiede in der Medizin künftig besser zu berücksichtigen. Sie betonte gemäß einem Bericht des Nachrichtendienstes „heute im Bundestag“, dass dies „kein Nischenthema, sondern ein zentrales Anliegen“ sei.

Der Berufsverband der Frauenärzte (BVF) und die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) begrüßen diese Haltung und fordern die Bundesregierung auf, die Ministerin bei der Umsetzung Ihrer Agenda zu unterstützen.

Konkrete Reformschritte gefordert

Zu den dringendsten gesundheitspolitischen Herausforderungen zählen laut BVF und DGGG:
• Die Gleichstellung der frauenärztlichen Versorgung im Primärarztsystem
• Eine nachhaltige Sicherung der ambulanten fachärztlichen Versorgung
• Eine Einführung einer Bagatellgrenze bei Regressprüfungen
• Eine stärkere Berücksichtigung frauenspezifischer Erkrankungen wie Endometriose und Wechseljahresbeschwerden
• Der Ausbau präventiver Angebote und Förderung von Gesundheitskompetenz
• Die Neustrukturierung der Geburtshilfe mit Fokus auf Sicherheit und Facharztverfügbarkeit
• Adäquate Strukturen für ambulante Operationen
• Eine bessere Integration gynäkologischer Krebserkrankungen im Krankenhausstrukturgesetz (KHSG)
• Die Anpassung des Reproduktionsrechts an den Stand der Wissenschaft
• Die Finanzierung und Absicherung ärztlicher Weiterbildung

Die Fachverbände sehen in diesen Maßnahmen zentrale Stellschrauben für eine zukunftsgerichtete Frauengesundheitspolitik und appellieren an die Politik, nun zügig konkrete Reformschritte einzuleiten.