Gewichtsabnahme: Kallistatin trägt zu den positiven Effekten auf den Stoffwechsel bei

Foto: © yanik88/stock.adobe.com

Nach einer Gewichtsabnahme bilden Menschen mit Übergewicht und Adipositas vermehrt das Protein Kallistatin im Unterhautfettgewebe. Das konnten Forscher des DZD in einer aktuellen Studie zeigen. Zudem verbessert Kallistatin den Stoffwechsel und könnte in Zukunft neue Therapiemöglichkeiten für Menschen mit Adipositas und Typ-2-Diabetes eröffnen.

Klinische Studien am Menschen zeigten, dass stark mehrgewichtige Menschen weniger Kallistatin bilden. Kallistatin ist ein Protein, das verschiedene Wirkungen im Körper hat. Unter anderem ist es an der Heilung von Entzündungen und Wunden beteiligt.

Welche Rolle Kallistatin im Glukosestoffwechsel spielt und ob es sich als therapeutisches Ziel eignen könnte, untersuchten jetzt Forschende des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD), des Instituts für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen (IDM) von Helmholtz Munich an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Nephrologie des Universitätsklinikums Tübingen. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift „Molecular Metabolism“ veröffentlicht.

Kallistatin verbessert die Insulinempfindlichkeit der Leber

Dazu bestimmten sie bei 47 übergewichtigen bis fettleibigen Personen die Kallistatin-Bildung im subkutanen weißen Fettgewebe vor und nach einer Gewichtsreduktion. Das Ergebnis: Nach einer Gewichtsabnahme wird mehr Kallistatin gebildet. Zusätzlich untersuchten die Forschenden die Wirkung des Proteins im Tiermodell. Dabei stellten sie fest, dass menschliches Kallistatin die Insulinsensitivität in der Leber von Mäusen verbesserte, die durch eine Diät fettleibig geworden waren.

„Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Kallistatin ein interessantes, aber auch herausforderndes therapeutisches Ziel für Menschen mit Adipositas und Insulinresistenz sein könnte“, kommentiert die Erstautorin Leontine Sandforth. „Da Kallistatin in der Leber Insulin-sensibilisierende Effekte hat, sollte es als potenzielles leberspezifisches Ziel untersucht werden, um die vorteilhaften Effekte eines Gewichtsverlusts nachzuahmen und möglicherweise Typ-2-Diabetes und Adipositas zu behandeln“, ergänzt Prof. Andreas Birkenfeld.