Gezielte Bewegung als wertvolle Ergänzung zur HFpEF-Behandlung7. Januar 2025 Symbolfoto: ©contrastwerkstatt/stock.adobe.com Wie beeinflussen Ausdauer- und Krafttraining den Verlauf einer Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion (HFpEF)? Die weltweit bisher umfangreichste Studie liefert dazu nun in „Nature Medicine“ bedeutende Erkenntnisse. Im Vergleich zur Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion (HFrEF) stehen für Betroffene einer HFpEF weit weniger Behandlungsoptionen zur Verfügung. Welchen Einfluss gezieltes körperliches Training auf den Verlauf der Erkrankung und die Lebensqualität der Patienten mit HFpEF hat, untersuchte nun die Studie Ex-DHF, gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und vom Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Verantwortlich war ein Forschungsteam des Deutschen Herzzentrums der Charité (DHZC), der Universitätsmedizin Leipzig (Prof. Rolf Wachter) und der TUM Universitätsklinik München (Prof. Martin Halle). Leiter der Studie ist Prof. Frank Edelmann, Oberarzt der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin am Campus Virchow-Klinikum des DHZC und Professor für kardiovaskuläre Prävention. Untersuchung eines strukturierten Trainingsprogramms Die Ex-DHF-Studie wurde an elf Standorten in Deutschland und Österreich durchgeführt und schloss 322 Patienten (knapp 60% Frauen) im mittleren Alter von 70 Jahren ein, die nach dem Zufallsprinzip entweder einem einjährigen, strukturierten Trainingsprogramm oder der üblichen medizinischen Versorgung zugewiesen wurden. Bezogen auf die Anzahl der Studienteilnehmer und die Beobachtungszeit sei dies die weltweit bisher umfangreichste Untersuchung zu diesem Thema, hebt das DHZC hervor. Das Trainingsprogramm bestand aus einer Kombination von Ausdauer- und Krafttraining, bei dem die Teilnehmer dreimal wöchentlich unter Anleitung trainierten. Zu Beginn umfasste das Training 30 Minuten moderates Fahrradfahren, das über drei Monate schrittweise auf 60 Minuten gesteigert wurde. Nach vier Wochen wurde zusätzlich ein Krafttraining für die großen Muskelgruppen integriert. Bewegungstraining verbessert Sauerstoffaufnahme und Funktionsklasse Der Erfolg des Trainings wurde primär mit dem modifizierten Packer-Score gemessen, der verschiedene Parameter wie Symptome, Belastbarkeit, Krankenhausaufenthalte und allgemeines Wohlbefinden kombiniert. Zudem wurden die Funktionsklasse laut New York Heart Association (NYHA) und die Spitzen-Sauerstoffaufnahme (VO₂) erfasst.Zusammengefasst konnte nach einem Jahr Training bei den meisten Patienten zwar keine signifikante Verbesserung des modifizierten Packer-Scores festgestellt werden. Bei der aufwendig zu messenden VO₂ führte das Bewegungstraining bei den HFpEF-Patienten allerdings zu einer Verbesserung (mittlerer Unterschied 1,3 ml/kg/min). Zudem wurden die Patienten der Trainingsgruppe im Schnitt einer höheren NYHA-Klasse zugerechnet (Odds Ratio 7,77), was auf eine gesteigerte Belastbarkeit und eine höhere Lebensqualität hinweist. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass ein gezieltes Trainingsprogramm das Potenzial hat, die Belastbarkeit und Lebensqualität von HFpEF-Patient:innen zu verbessern. Da HFpEF eine systemische Erkrankung ist, die den gesamten Organismus betrifft, sind diese Ergebnisse ermutigend. Sie zeigen, dass Bewegung eine wertvolle Ergänzung zur Behandlung von HFpEF sein kann“, sagt Studienleiter Edelmann.
Mehr erfahren zu: "KI in der Medizin: Wie Patienten darüber urteilen" KI in der Medizin: Wie Patienten darüber urteilen Was denken Patienten über Künstliche Intelligenz (KI) in der Medizin? Eine internationale Studie liefert eine Antwort. Zentrales Ergebnis: Je schlechter der eigene Gesundheitszustand, desto eher wird der Einsatz von KI […]
Mehr erfahren zu: "ESC2025: Was bringt die intravenöse Plättchenhemmung bei herzinfarktbedingtem kardiogenem Schock?" Weiterlesen nach Anmeldung ESC2025: Was bringt die intravenöse Plättchenhemmung bei herzinfarktbedingtem kardiogenem Schock? Im Vergleich zu oralem Ticagrelor bewirkte intravenös (i.v.) verabreichtes Cangrelor in der randomisierten Studie DAPT-SHOCK-AMI eine sofortige, wirksame Thrombozytenhemmung ohne Anstieg schwerer Blutungen und mit einer Tendenz zu niedrigeren Mortalitätsraten […]
Mehr erfahren zu: "DKG zur ePA: „Kliniken treiben Umsetzung aktiv voran“" DKG zur ePA: „Kliniken treiben Umsetzung aktiv voran“ Fast alle Klinken in Deutschland (98%) haben mit den organisatorischen Vorbereitungen zur Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) begonnen. Dies geht aus einer aktuellen Blitzumfrage des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) hervor.