GKV-Finanzlage bleibt schwierig23. Oktober 2025 Ralf Langejuergen (Bild: BKK LV Bayern) Der Tag der Überlastung im Gesundheitswesen war in diesem Jahr der 22. Oktober. Der Tag greift immer früher im Jahr ‒ darauf hat der Landesverband der BKK Bayern hingewiesen. „Bereits am 22. Oktober 2025 sind die über den allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent generierten Gelder im Gesundheitsfonds der Gesetzlichen Krankenversicherung aufgebraucht. Damit die GKV die letzten 70 Tage des Jahres überbrücken kann und beispielsweise Arzt-, Krankenhaus- oder Arzneimittelrechnungen beglichen werden können, müssen die Beitragszahlenden über Zusatzbeiträge einspringen. Diese Zusatzbeiträge überbrücken nicht nur eine von Jahr zu Jahr längere Zeitphase, sondern sie steigen auch kontinuierlich an, weil Einnahmen und Ausgaben der GKV seit Jahren aus dem Ruder laufen”, erläuterte Dr. Ralf Langejürgen, Vorstand des BKK LV Bayern. Strukturreformen wichtiger als auf Wirtschaftswachstum zu setzen Langejürgen hält den Optimismus, den die Bundesgesundheitsministerin mit der GKV-Schätzung für das Jahr 2026 an den Tag lege, deshalb für fragwürdig. „In der Schätzung wird nämlich ignoriert, dass die Krankenkassen weiterhin ihre Mindestrücklagen auffüllen müssen und dass die Ausgaben bei ausbleibenden Strukturreformen stärker als die Einnahmen steigen werden”, so der BKK-Vorstand aus Bayern. Ebenso fraglich sei, ob das Wirtschaftswachstum 2026 in der von der Bundesregierung prognostizierten Höhe von 1,3 Prozent eintritt. Der Internationale Währungsfonds rechne etwa nur mit einem Wachstum von 0,9 Prozent in Deutschland. Langejürgen ist überzeugt, dass „die Überlastung der GKV auch im Jahr 2026 weiter und schneller voranschreiten wird, wenn Strukturreformen weiter ausbleiben.“ Hintergrund: Der Tag der Überlastung im Gesundheitswesen zeigt an, wie lange die über den allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) generierten Mittel reichen, um den Finanzbedarf des laufenden Jahres zu decken. Bei einem täglichen Finanzbedarf der GKV in Höhe von 950 Millionen Euro tragen diese Mittel im laufenden Jahr 2025 bis zum 22. Oktober. Für die restlichen 70 Tage des Jahres müssen die Krankenkassen einen Zusatzbeitrag erheben, der im Durchschnitt aktuell bei 2,95 Prozentpunkten liegt. Die Finanzierungslücke in der GKV wächst von Jahr zu Jahr: 2024 reichten die über den allgemeinen Beitragssatz erhobenen Mittel noch bis zum 31. Oktober, im Jahr 2023 noch bis zum 9. November.
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