GKV-Spitzenverband zur Kampagne von Verbänden der HNO-Ärzte: „Maßloses und unethisches Verhalten“18. Januar 2023 Foto: manusapon/stock.adobe.com Der GKV-Spitzenverband wirft HNO-Ärzteverbänden vor, Geld über Gesundheit zu stellen, nachdem diese dazu aufgerufen hatten, bestimmte OPs bei Kindern auszusetzen, bis sich die Bezahlung deutlich verbessert. Im Zuge der mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung im Dezember 2022 gemeinsam vorgenommenen Neukalkulation von ambulanten Operationen ist es zu einer Verschiebung der Vergütungsanteile zwischen kürzeren und längeren ambulanten Operationen gekommen. Bei größeren ambulanten Operationen wird nun nach Angaben des GKV-Spitzenverbandes bei der Kalkulation der Vergütung mehr Aufwand veranschlagt, für kleinere Operationen wie der operativen Entfernung der Rachenmandel (Adenotomie) wird nun etwas weniger Aufwand veranschlagt. Konkret bedeute dies, so der Kassenverband, dass sich für eine Adenotomie die Vergütung von 111 Euro auf 107 Euro verringert hat. Bei längeren Operationen wie der plastischen Korrektur der Nasenscheidewand (Submuköse Resektion und plastische Rekonstruktion des Nasenseptums: Plastische Korrektur mit Resektion) hat sich die Vergütung von 261 Euro auf 304 Euro erhöht. GKV-Spitzenverband: Vergütung für operierende HNO-Ärzte wird sich insgesamt verbessern Über alle Leistungen betrachtet, wird sich die GKV-Vergütung für operierende HNO-Ärztinnen und Ärzte nach Einschätzung des GKV-Spitzenverbandes durch die Neukalkulation insgesamt verbessern. Dem Verband zufolge lag laut Statistischem Bundesamt der Reinertrag vor Steuern und Abgaben eines operierenden HNO-Arztes bereits im Jahr 2019 bei 204.563 Euro. Neuere Zahlen lägen leider nicht vor. „Es ist empörend, wie schamlos einige Ärzteverbände versuchen, immer mehr Geld aus den Taschen der Beitragszahlenden der gesetzlichen Krankenversicherung herauszuholen und nicht einmal vor Drohungen gegen die Gesundheit von Kindern haltmachen. Wer wegen vier Euro mehr oder weniger Honorar für eine Operation offen dazu auffordert, kranke Kinder nicht zu behandeln, stellt offenkundig Geld über Gesundheit“, wirft der GKV-Spitzenverband den Initiatoren des Aufrufs, keine Termine für bestimmte Operationen mehr zu vergeben, vor. Der Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte und die Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie wollen mit einem Aussetzen der Operationen „auf die katastrophale Lage aufmerksam zu machen und die Verantwortlichen zum Handeln zu bewegen“. Politik und Kassenärztliche Vereinigungen gefordert „Die Politik ist gefordert, diesem maßlosen und unethischen Handeln dieser Verbände Einhalt zu gebieten. Gleichzeitig ist es die gesetzliche Aufgabe der Kassenärztlichen Vereinigungen, die ambulante ärztliche Versorgung sicherzustellen. Dazu gehört es auch, gegen Verletzungen des Sicherstellungsauftrages einzuschreiten“, betonte der GKV-Spitzenverband in einer Medienmitteilung.
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