Glaukom: Neues OP-Verfahren im Saarland eingesetzt

Miniject-Implantat. Grafik.©iStar Medical

Bei Patienten mit grünem Star setzt die Augenklinik Sulzbach am Knappschaftsklinikum Saar jetzt als erste Klinik im Saarland das neue minimal-invasive „Miniject“-Verfahren ein.

Diese Methode dient zur Senkung eines erhöhten Augeninnendrucks, um drohenden Sehkraftverlust zu vermeiden. Dabei wird ein kleines Implantat aus einem weichen, schwammähnlichen Spezialmaterial im vorderen Augenabschnitt platziert. Es ermöglicht den Abfluss von Kammerwasser aus der Vorderkammer des Auges. Gegenüber den bisher üblichen Verfahren soll Miniject eine schnellere Genesung und nachhaltigere Ergebnisse ermöglichen.

Die Augenklinik Sulzbach ist von dem neuen Verfahren derart überzeugt, dass sie gleich zwei Ärzte dafür zertifiziert hat: Prof. Peter Szurman und Dr. Arno Haus. „Demnächst werden noch zwei weitere Kollegen mitmachen“, ergänzt Prof. Szurman.

„Miniject ist eine revolutionäre, minimal-invasive Technologie, die den Augeninnendruck senkt, indem sie den Abfluss von der Vorderkammer in den Supraziliärraum erhöht“, erklärt der Chefarzt. „Hierbei wird mit Hilfe eines Applikators das kleine Implantat sicher und kontrolliert positioniert. Es wird ab-interno in den supraziliären Raum, einen natürlichen Abflussweg, implantiert, wodurch die Genesungszeit des Patienten verkürzt und das postoperative Patientenmanagement minimiert wird“, so Szurman. Diese Prozedur soll eine besonders sichere, ausgeprägte und nachhaltige Reduktion des Augeninnendrucks gewährleisten mit einer Senkung um bis zu 40 Prozent nach zwei Jahren gegenüber dem Ausgangswert.

Für diese Behandlung kommen laut Szurman Patienten mit mildem bis moderatem Glaukom infrage: „Diese können wir nun bereits in einem sehr frühen Stadium mit einem minimal-invasiven, schonenden und standardisierten chirurgischen Eingriff versorgen.“ So können bleibende Schäden am Sehnerv, die durch unbehandelten erhöhten Augeninnendruck entstehen, vorgebeugt werden. Das Verfahren wird bei entsprechender Diagnose vollumfänglich von den Kassen bezahlt.