Global Burden of Disease Study: Krankheitslast aufgrund stoffwechselbedingter Risikofaktoren seit 2000 um fast 50 Prozent gestiegen22. Mai 2024 Foto: © MDSHAFIQUL/stock.adobe.com Die neuesten Ergebnisse der Global Burden of Disease Study (GBD) 2021 zeigen, dass die Zahl der weltweiten DALYs (Disability-adjusted life years), die auf stoffwechselbedingte Risikofaktoren wie Nierenfunktionsstörungen zurückzuführen sind, zwischen 2000 und 2021 um 49,4 Prozent gestiegen ist. Der Studie zufolge zeigt die Zunahme von Menschen mit stoffwechselbedingten Risikofaktoren wie hohem systolischen Blutdruck (SBP), hohem Nüchternplasmaglukosegehalt (FPG), hohem Body-Mass-Index (BMI), hohem LDL-Cholesterin und Nierenfunktionsstörungen die Folgen alternder Bevölkerungen und sich verändernder Lebensstile auf globaler Ebene. Feinstaub-Luftverschmutzung, Rauchen sowie niedriges Geburtsgewicht und kurze Schwangerschaftsdauer gehören ebenfalls zu den größten Verursachern von DALYs im Jahr 2021, wobei es erhebliche Unterschiede zwischen den Altersgruppen, Geschlechtern und Standorten gibt. Die GBD-Analyse der Risikofaktoren enthält umfassende Schätzungen der Krankheitslast von 88 Risikofaktoren und der damit verbundenen Gesundheitsfolgen für 204 Länder und Gebiete im Zeitraum von 1990 bis 2021. Untersucht wurden Menschen im Alter von 15 bis 49 Jahren. Die Studie enthält erstmals auch die neue IHME-Methode der Beweislast, die die Beweise für den Zusammenhang zwischen Risikofaktoren, Krankheiten und Verletzungen rigoros auswertet und einen zusätzlichen Blickwinkel bietet, um Maßnahmen zu priorisieren und Bereiche hervorzuheben, die weiterer Forschung bedürfen. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlicht. Verbesserungen im Bereich der Gesundheit von Müttern und Kindern Die Studie ergab zum Einen, dass zwischen 2000 und 2021 erhebliche Fortschritte bei der Verringerung der globalen Krankheitslast erzielt wurden, die auf Risikofaktoren im Zusammenhang mit der Gesundheit von Müttern und Kindern, unsicheres Wasser, sanitäre Einrichtungen und Händewaschen sowie Luftverschmutzung durch Kochen mit festen Brennstoffen zurückzuführen ist. Der stärkste Rückgang der Krankheitslast ist bei den Risikofaktoren im Zusammenhang mit der Gesundheit von Müttern und Kindern sowie unsicherem Wasser, sanitären Einrichtungen und Händewaschen zu verzeichnen, was vor allem auf eine geringere Risikoexposition, aber auch auf eine proportional kleinere Population von Kindern und Jugendlichen zurückzuführen ist. Diese Zahlen deuten laut den Autoren darauf hin, dass die Maßnahmen des öffentlichen Gesundheitswesens und die humanitären Gesundheitsinitiativen der letzten drei Jahrzehnte erfolgreich waren – wobei der Rückgang der Belastung durch diese Risikofaktoren in Gebieten, die auf dem soziodemografischen Index, einem Maß für Einkommen, Fruchtbarkeit und Bildung, schlechter abschneiden, besonders hoch war. Die globale Krankheitslast im Zusammenhang mit Risikofaktoren für Unterernährung bei Kindern und Müttern ging erheblich zurück, z. B. bei Wachstumsstörungen bei Kindern, wobei die altersstandardisierten zurechenbaren DALY-Raten zwischen 2000 und 2021 um 71,5 Prozent zurückgingen. Bei niedrigem Geburtsgewicht und kurzen Schwangerschaften sanken die Raten im gleichen Zeitraum um 33,0 Prozent. Weiterhin hohe Belastung durch Rauchen und Unterernährung Zum anderen stellten die Autoren aber auch fest, dass trotz des Rückgangs auf globaler Ebene die Krankheitslast, die auf Risikofaktoren im Zusammenhang mit der Unterernährung von Kindern und Müttern zurückzuführen ist, in afrikanischen Regionen südlich der Sahara, Südasien, in Gebieten Nordafrikas und des Nahen Ostens sowie in Teilen Südostasiens, Ostasiens und Ozeaniens hoch blieb. Und die dem Rauchen zuzuschreibende Belastung stieg aufgrund der Alterung der Bevölkerung leicht an, obwohl die Exposition der Menschen gegenüber diesem Risikofaktor abnahm. Die Krankheitslast, die mit der Luftverschmutzung durch Feinstaub, einem hohen BMI, einem hohen FPG und einem hohen SBP zusammenhängt, stieg erheblich an, da die Exposition der Menschen gegenüber diesen Risikofaktoren zunahm und die Bevölkerungen alterten, heißt es.
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