GlobalData: BioNTech trotz Herausforderungen führend auf dem 2 Milliarden US-Dollar schweren Markt der mRNA-basierten Krebstherapien 

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Mit dem Aufkommen mRNA-basierter Behandlungen steht die Onkologie vor einem großen Wandel. Der weltweite Markt für mRNA-basierte Krebstherapien soll bis 2029 ein rekordverdächtiges Volumen von 2 Milliarden US-Dollar erreichen.

BioNTech, ein deutsches Pharmaunternehmen soll den Markt laut dem Daten- und Analyseunternehmen GlobalData mit einem prognostizierten Umsatz von 885 Millionen US-Dollar und einem Anteil von 44,6% bis 2029 anführen.

Die vielfältige Pipeline von BioNTech umfasst mehrere Medikamente in klinischen Studien der Phasen I, II und III, die vorwiegend auf solide Tumoren wie Melanom, Prostatakrebs, Gebärmutterhalskrebs, Nichtkleinzelligen Lungenkrebs und Bauchspeicheldrüsenkrebs abzielen. Auf der jüngsten Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) stellte BioNTech vielversprechende Phase-I-Ergebnisse für das Medikament BNT122 für das Pankreaskarzinom vor.

Die in Zusammenarbeit mit dem Memorial Sloan Kettering Cancer Center und in Partnerschaft mit Genentech durchgeführte Studie kombiniert BNT122 mit dem Immuncheckpoint-Inhibitor (ICI) Atezolizumab. Erste Ergebnisse deuten auf ein günstiges Sicherheitsprofil und eine vielversprechende klinische Aktivität hin, was die Position von BioNTech als Marktführer in der mRNA-Onkologie weiter stärke, so Global Data.

Das Melanom bleibt der Hauptschwerpunkt fortschrittlicher mRNA-basierter Therapien, mit vielversprechenden Ergebnissen in Phase-II-Studien. mRNA-4157 von Moderna/Merck sticht als einziger mRNA-basierter Therapiekandidat in der laufenden klinischen Phase-III-Studie für das kutane Melanom im Stadium IIB-IV in Kombination mit Pembrolizumab hervor (Phase-II-Daten).

Dr. Biswajit Podder, Onkologie- und Hämatologie-Analyst bei GlobalData, kommentiert: „mRNA-basierte Therapien haben das Potenzial, die Krebsbehandlung zu revolutionieren. Insbesondere bei schwer behandelbaren soliden Tumoren ist die Technologie vielversprechend. OTX-2002 von Omega Therapeutics ist eine mRNA-Therapie, die voraussichtlich einen weltweiten Umsatz von 658 Millionen US-Dollar generieren wird, was bis 2029 33,2 % des gesamten mRNA-Therapiemarktes entspricht. Der Anteil von Omega Therapeutics deutet auf zunehmenden Wettbewerb und Diversifizierung in diesem innovativen Bereich hin.“

Die Forschung von GlobalData zeigt eine dynamische klinische Studienlandschaft mit 36 mRNA-basierten Produkten, die an 65 verschiedenen Phase-I-III-Studien für mehrere Krebsindikationen teilnehmen. Darüber hinaus befinden sich 178 mRNA-basierte Therapien für die Onkologie in der Entdeckungs-, präklinischen und klinischen Entwicklungsphase. Dieses Spektrum an Forschungsaktivitäten verdeutlicht die potenziellen Anwendungen von mRNA-Therapien bei der Behandlung verschiedener Krebsarten.

Trotz klinischer Fortschritte wartet die Gesundheitsbranche jedoch immer noch auf die erste behördliche Zulassung einer mRNA-basierten Therapie für onkologische Indikationen.
Podder kommt zu dem Schluss: „Der Weg zur Marktzulassung für mRNA-basierte Therapien ist mit Hindernissen wie mRNA-Stabilität und Spezifität beim Transport („delivery“) behaftet. Daher sind Fortschritte in der grundlegenden mRNA-Biologie und den Transport-Plattformen von entscheidender Bedeutung für Unternehmen, die sich auf mRNA-basierte Therapeutika spezialisiert haben. Moderna/Merck sollte sich darauf konzentrieren, so schnell wie möglich Phase-III-Daten für mRNA-4157 zu generieren, um den Biologics License Application (BLA)-Prozess zu beschleunigen und den Vorteil zu nutzen, als Erster auf dem Markt zu sein.“