Grundstein für das Neue Hauner ist gelegt

Die zwölfjährige Romina legte im Beisein von (v.l.n.r.) Dr. Nicola Pape-Feußner, Prof. Christoph Klein, Prof. Andreas Flemmer, Prof. Jan Gödeke, Wissenschaftsminister Markus Blume, Prinz Ludwig von Bayern, Pflegedirektorin Carolin Werner, Ministerpräsident Markus Söder und Prof. Markus Lerch ihren Wunschzettel an das Neue Hauner in die Zeitkapsel. (Foto: © LMU KLinikum)

Am Campus Großhadern des LMU Klinikums entsteht derzeit eine hochmoderne Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin.

Ende dieses Jahrzehnts wird das Neue Hauner die Nachfolge des international renommierten Dr. von Haunerschen Kinderspitals antreten. Mit der Grundsteinlegung feierte das LMU Klinikum am 11. März einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu einer hochmodernen Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin. Beim Festakt waren unter anderem der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder, Bayerns Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Markus Blume, und Prinz Ludwig von Bayern anwesend. In dem Neubau mit fast 200 Betten werden die Kliniken für Kinderheilkunde und Kinderchirurgie mit dem integrierten Sozialpädiatrischen Zentrum und weiteren Einrichtungen zusammengeführt.

„Ein großartiger Tag für die Kindermedizin in Bayern: Mit der heutigen Grundsteinlegung für Das Neue Hauner auf dem LMU Campus Großhadern entsteht die modernste Kinderklinik Europas. Ein weiterer wichtiger Meilenstein für die Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen und ein leuchtender Mosaikstein für die medizinische Versorgung in Bayern insgesamt. Die Medizin hat derzeit die größte Dynamik in der Geschichte der Menschheit. An dieser Entwicklung wollen wir teilhaben. Darum investieren wir massiv in Technologie und Medizin. Beides sind Schlüsselfaktoren für heutige und künftige Gesundheit und Lebensqualität. Die Investition des Freistaats in Höhe von rund 550 Millionen Euro in Das Neue Hauner ist gut angelegtes Geld, denn unsere Kinder verdienen die bestmögliche medizinische Betreuung! Dank an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und alles Gute für den weiteren Bau“, erklärte der Bayerische Ministerpräsident beim Festakt.

Prof. Markus M. Lerch, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor des LMU Klinikums, ergänzte: „Mit dem Bau des Neuen Hauner setzt der Freistaat mehr als 170 Jahre nach der Gründungsidee von August von Hauner ein Zeichen. Der erste Neubau des Dr. von Haunerschen Kinderspitals am Goetheplatz aus dem Jahr 1882 hat sich zu einer der weltweit renommiertesten Kinderkliniken entwickelt. Das Neue Hauner auf dem Campus Großhadern wird seine Tradition fortsetzen und nach der Fertigstellung zur modernsten und kindgerechtesten Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in Europa werden. Als LMU Klinikum sind wir für diese große Investition des Freistaates sehr dankbar, der damit auch den Startschuss für die Erneuerung unseres gesamten Medizincampus in Großhadern nach über 50 Jahren gegeben hat.“

Bauarbeiten laufen nach Plan

Der Bau des Neuen Hauner hat im zweiten Quartal 2023 begonnen, die Bauarbeiten laufen nach Plan: Nach der Einrichtung der Baustelle und dem Aushub sind derzeit die Betonarbeiten im Gange, 2026 sollen diese finalisiert sein. Die technische Inbetriebnahme ist für 2027 geplant, Ende 2029 soll das Gebäude an das LMU Klinikum übergeben werden. Zur Grundsteinlegung ragt das Gebäude nach knapp zwei Jahren Bauzeit über die Geländeoberfläche (Erdgeschoss) hinaus. Zu den Gesamtbaukosten von 600 Millionen Euro steuert der Freistaat 550 Millionen Euro bei, 50 Millionen Euro stammen aus Spenden und einem Eigenanteil des LMU Klinikums. Die Erschließung und Baukosten für das Neue Hauner mit integriertem Rechenzentrum, der Schule für Kranke, einer Betreuung für Geschwisterkinder sowie einer leistungsfähigen Photovoltaikanlage sind mit rund 420 Millionen Euro veranschlagt. Der Freistaat Bayern stellt zudem weitere Mittel (derzeit bis zu 180 Millionen Euro) für zukünftig steigende Baukosten und mögliche Baurisiken zur Verfügung.

Optimale Versorgung für Kinder jeder Altersstufe

In dem Neubau mit insgesamt 196 Betten und 1408 Räumen finden die Kliniken für Kinderheilkunde und Kinderchirurgie ihren Platz. Das Gebäude mit einem Grundriss von 90 mal 90 Metern und einer Nutzfläche von 19.200 Quadratmetern ist räumlich in den Campus Großhadern eingebettet. Dort sind bereits die Abteilungen für Neonatologie, Kinderkardiologie und Kinderpalliativmedizin angesiedelt. Das Neue Hauner schließt unmittelbar an die Geburtshilfe im angrenzenden „Bettenhaus“ an. So entsteht am LMU Klinikum ein zentraler Standort, an dem die Mitarbeitenden des Neuen Hauner Kinder aller Altersgruppen – von extrem Frühgeborenen bis zu jungen Erwachsenen – mit sämtlichen Krankheitsbildern versorgen können. Damit kann das international renommierte Zentrum für Kindermedizin seine Arbeit unter optimalen Bedingungen fortsetzen.

Renderings des Neuen Hauners: Außenansicht und Innenhof (Bildquelle: © Nickl & Partner Architekten)

Unterstützung durch breites bürgerschaftliches Engagement

Die Entstehung des Neuen Hauner wird maßgeblich durch ein breites bürgerschaftliches Engagement getragen. Bisher kamen Spendengelder in Höhe von rund 28 Millionen Euro für den Bau, die Realisierung spezieller Projekte in der Patientenversorgung sowie für Forschung und Lehre zusammen. Der aktuelle Schwerpunkt der Spendenakquise liegt auf der Inneneinrichtung von Untersuchungsräumen, Ambulanzen und Patientenzimmern im Neuen Hauner, die an die Bedürfnisse der jungen Patientinnen und Patienten angepasst werden sollen. Ziel ist das ganzheitliche Wohlbefinden aller am Genesungsprozess Beteiligten – ein Anliegen, das bereits dem Gründer des Dr. von Haunerschen Kinderspitals besonders am Herzen lag.

Als Pate für das Neue Hauner hat der DFB-Co-Trainer Sandro Wagner großes Interesse an der Entwicklung der neuen Klinik: „Das Neue Hauner zu unterstützen, ist für mich Heimspiel und Herzensangelegenheit“, erklärte er. „Ich bin im Klinikum Großhadern geboren, unsere Familie hat immer von den hervorragenden Bedingungen profitiert. Als Pate kann und will ich nun etwas zurückgeben. Denn zusammen ist man immer stärker.“