Gütersloh: Chefarzt PD Dr. Rüdiger Klän geht in Ruhestand

Rüdiger Klän. Foto: Klinikum Gütersloh

Ende Juni verabschiedet sich PD Dr. Rüdiger Klän nach exakt 25 Jahren als Chefarzt der Klinik für Urologie am Klinikum Gütersloh in den Ruhestand.

Arzt wurde er aus idealistischen Gründen, wie er erzählt: „Unter uns Abiturienten herrschte damals im Abschlussjahrgang 1973 das große ‚Helfersyndrom‘. Wir alle wünschten uns eine helfende Tätigkeit. Das galt auch für mich.“

Als Chefarzt am Klinikum Gütersloh habe er die seinerzeit neu gegründete Hauptabteilung zu einer modernen urologischen Klinik ausgebaut, heißt es in einer Mitteilung des Klinikums. Mit seinem Team habe er in seiner Klinik die Laserchirurgie bei der gutartigen Prostatavergrößerung sowie die minimalinvasive Chirurgie etabliert. Dazu gehören unter anderem die endoskopische Entfernung der Prostata bei Prostatakrebs, die organerhaltende Nierenchirurgie bei Krebserkrankungen der Niere und die Korrektur angeborener Fehlbildungen der Niere. „Diese Klinik ist mein ‚Baby‘“, so Klän über sein Lebenswerk.

Urologie: Vom Notnagel zur Begeisterung

Dabei war dieser Erfolg keineswegs vorgezeichnet. „Die Urologie war für mich eher ein Zufallstreffer“, berichtet der Mediziner. Für sein Praktisches Jahr am Ende des Medizinstudiums fehlte ihm neben den verbindlich vorgeschriebenen Stationen im Bereich Chirurgie und Innere Medizin noch eine dritte medizinische Fachrichtung. „Eigentlich interessierte ich mich für die Gynäkologie und Geburtshilfe. Aber dieser Wunsch galt damals in Berliner Studentenkreisen als politisch nicht korrekt“, so Klän weiter. Also musste eine Alternative her. „Zur Urologie bin ich dann im Ausschlussverfahren gekommen“, beschreibt er schmunzelnd seine Wahl. Überraschend entpuppte sich der vermeintliche Notnagel dann aber als das große Los. „Die Urologie ist von einer großen inneren Vielfalt geprägt. Sowohl die Diagnostik als auch die konservative und operative Therapie liegen hier in einer Hand. Das hat mich schnell begeistert“, berichtet Klän. Und so sei er „an dem Fach kleben geblieben, das eigentlich nur als Ersatz dienen sollte“.

Für Geschäftsführerin Maud Beste lobt den scheidenden Chefarzt: „Als langjähriger Ärztlicher Direktor hat Dr. Klän die Entwicklung des Klinikums maßgeblich mitgestaltet und mit hohem persönlichem Engagement geprägt. Insbesondere die Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit und die Zertifizierung der medizinischen Zentren hat er entscheidend vorangebracht. Auch ein guter Kontakt zu den niedergelassenen Ärzten war ihm stets ein wichtiges Anliegen. Er übergibt seinem Nachfolger eine hervorragend aufgestellte Klinik mit einem überregional guten Ruf. Er wird uns zudem als Mensch und Ratgeber fehlen.“

Langweilig wird Klän im Ruhestand sicher nicht werden. So freut er sich schon auf viel gemeinsame Zeit mit seiner Lebensgefährtin, seinen vier erwachsenen Kindern und den Enkeln. Auch fürs Reisen und Lesen wünscht er sich künftig mehr Gelegenheit.

(Klinikum Gütersloh / ms)