Gut zuhause ankommen: Begleitung für die kleinsten Patienten

Case Managerin Marie-Louise Meyer (r.) spricht mit einer Mutter über die Zeit nach dem Klinikaufenthalt. (Quelle: Universitätsklinikum Freiburg)

Das Universitätsklinikum Freiburg baut ein Nachsorgeangebot für Familien mit frühgeborenen und schwerkranken Kindern auf.

Nach einem langen Klinikaufenthalt ist der Übergang nach Hause für viele Familien mit frühgeborenen oder schwerkranken Kindern eine große Herausforderung. Das Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Freiburg etabliert für sie daher ein sozialmedizinisches Nachsorgeangebot: Nach dem bundesweit bewährten Konzept des Bunten Kreises helfen Case-Manager, Ärzte und Pflegeexperten bei der Organisation des Alltags und vermitteln Unterstützung. Zunächst startet das Angebot für Frühgeborene und ihre Eltern; es soll nach und nach auch für Familien mit schwerkranken Kindern geöffnet werden.

Hilfe zur Selbsthilfe

„Die Eltern haben nach einem langen Krankenhausaufenthalt oft große Angst, nach Hause zu kommen“, sagt Case-Managerin Marie-Louise Meyer aus der Klinik für Allgemeine Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Freiburg, die bereits an einer anderen Klinik einen Bunten Kreis geleitet hat. „Wir begleiten die Familie beim Übergang aus der Klinik mit unserem Fachwissen. Oft hilft eine medizinisch fundierte Einschätzung, um wieder ruhiger schlafen zu können.“

Unter dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ vermittelt das Nachsorgeteam Physiotherapeuten, beantwortet Fragen zu Medikamenten, begleitet zu Untersuchungsterminen und hilft bei Anträgen für Hilfsmittel und Pflegestufen. Dabei steht nicht nur die Pflege des kranken Kindes, sondern auch die Unterstützung von Eltern und Geschwistern im Fokus. „Ziel ist es, dass die Familie nach einer Anfangsphase weiß, wo sie sich zukünftig selbst Unterstützung holen kann“, erklärt Meyer.

Langfristig werden die Kosten für das Nachsorgeangebot von den Krankenkassen übernommen. Während der Aufbauphase sind die Freiburger jedoch auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Der Kiwanis Club Neuenburg e.V. finanziert bereits einen Teil der Personalkosten einer Case-Managerin mit Spenden, die bei Charity-Aktionen eingeworben wurden. „Dennoch freuen wir uns über weitere, dringend benötigte Spenden, um beispielsweise ein Auto für die Hausbesuche anschaffen zu können“, sagt die Ärztliche Direktorin der Klinik für Allgemeine Kinder- und Jugendmedizin, Prof. Ute Spiekerkötter.