Gute Therapieergebnisse dank Strahlentherapie

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Zum Weltkrebstag am 4. Februar hat die Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) auf die großen Fortschritte in der Krebstherapie, wie etwa bei Knochenmetastasen, hingewiesen.

Gerade im Bereich der Strahlentherapie haben der Fachgesellschaft zufolge viele Fortschritte dazu geführt, dass die Lebensqualität und die Prognose der Patienten steigt. Beispielsweise sei durch die Bestrahlung oft ein Organerhalt möglich, auch konnte gezeigt werden, dass durch eine prophylaktische Strahlentherapie von Krebspatienten mit Knochenmetastasen das Risiko für das Auftreten skelettaler Ereignisse sinke.

„Die Radioonkologie ist eines der medizinischen Fächer, das in den vergangenen 20 Jahren besonders von innovativen Technologien, auch dem Einsatz künstlicher Intelligenz (KI), profitiert hat. Ergebnis ist, dass Krebspatientinnen und -patienten zunehmend gezielter bestrahlt werden können. Das heißt: Auf den Tumor treffen hochdosierte Strahlen, das umliegende Gewebe wird aber geschont. Die Strahlentherapie belastet daher die Krebspatientinnen und -patienten weniger als andere Therapieformen“, erklärte Prof. Stephanie Combs, München, Pressesprecherin der DEGRO.

Nichtsdestotrotz gebe es gegenüber der Strahlentherapie noch immer Vorbehalte, da Strahlen oft unbewusst Ängste auslösen. „Zu Unrecht“, sagte die Expertin, „die moderne Strahlentherapie ist eine Hochpräzisionstechnologie. Sie war schon immer eine gezielte Krebstherapie, und zwar lange bevor es diesen Begriff überhaupt gab, denn die Strahlenenergie entlädt sich erst im Tumor und entfaltet dort ihre zerstörerische Wirkung.“

KI habe das Verfahren noch präziser gemacht, beispielsweise werden die Atemphasen während der Bestrahlung berechnet und das Bestrahlungsziel in jeder Millisekunde den neuen Gegebenheiten durch die Hebung und Senkung des Brustkorbs angepasst. „Wir zielen immer genau auf den Tumor!“

Im Gegensatz zu anderen Krebstherapien sei die Strahlentherapie daher bei oft ebenso guter Wirkung deutlich nebenwirkungsärmer.

Relativ neu ist die Erkenntnis, dass die Strahlentherapie auch Patienten mit Knochenmetastasen vor skelettalen Ereignissen wie Knochenbrüchen oder schmerzhaften Rückenmarkseinklemmungen, die schlimmstenfalls sogar Lähmungen auslösen können, schützt. Bisher kam die Strahlentherapie bei Knochenmetastasen überwiegend zur Schmerzlinderung oder bei neurologischen Symptomen in der palliativen Krankheitsphase zum Einsatz.

Eine randomisierte Phase-II-Studie [1] konnte zeigen, dass sich auch der prophylaktische Einsatz ohne bestehende Symptome lohnt. Die zusätzliche Strahlentherapie zur Standardtherapie konnte das Auftreten dieser Ereignisse signifikant senken: Im Standardarm betrug die Rate skelettaler Ereignisse 29 Prozent, in der Gruppe, die bestrahlt wurde, nur 1,6 Prozent.