Guthoff und Schiefer als neue DOG-Ehrenmitglieder ernannt26. September 2025 DOG-Präsident Siegfried Priglinger übereichte den neuen Ehrenmitgliedern Ulrich Schiefer (l.) und Rudolf Guthoff (2. v. r.) jeweils die Ehrennadel und die Ernennungsurkunde. Fotos: Schulz/Biermann Medizin Prof. Rudolf Guthoff und Prof. Ulrich Schiefer sind die neuen Ehrenmitglieder der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). Der Präsident der Fachgesellschaft, Prof. Siegfried Priglinger, vergab diese Auszeichnungen gestern Abend anlässlich der Eröffnung der 123. Jahrestagung, die noch bis Sonntag im Berliner Estrel stattfindet. Guthoff zählt zu den prägenden Persönlichkeiten der DOG und hat sich über Jahrzehnte um die bildgebende Diagnostik verdient gemacht, so insbesondere um die Entwicklung der konfokalen Mikroskopie. Diese, so Priglinger in der Laudatio, habe „die ophthalmologische Diagnostik revolutioniert“. Darüber hinaus befasste Guthoff sich mit Orbita-Erkrankungen, Ophthalmoonkologie sowie biomechanischen Aspekten der Kunstlinsenimplantation. Seit 2014 ist er in der biomedizinischen Implantatforschung tätig. Von 1992 bis 2014 leitete Guthoff die Universitäts-Augenklinik Rostock und baute sie zu einer „überregional führenden Forschungs- und Lehrinstitution“ aus. Als langjähriger Prodekan und Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Rostock habe er sich für den wissenschaftlichen Nachwuchs und die interdisziplinäre Forschung eingesetzt, betonte Priglinger. Besonders hervorzuheben sei zudem Guthoffs Engagement für internationale Kooperationen, insbesondere mit afrikanischen Partnerinstitutionen. So habe Guthoff eine enge Zusammenarbeit mit der Universitätsaugenklinik Kinshasa (DR Kongo) etabliert und für seine Verdienste um die Tropenophthalmologie den Preis der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft erhalten. Auch in der DOG war Guthoff lange Zeit aktiv. Seit 1996, so Priglinger, sei er Mitglied des Gesamtpräsidiums der DOG gewesen und habe in verschiedenen Funktionen „die Weiterentwicklung der Gesellschaft maßgeblich beeinflusst“. Im Jahr 2001 leitete Guthoff als DOG-Präsident die Jahrestagung. Von 2002 bis 2012 stand er an der Spitze der Sektion „DOG-Ophthalmoplastische und rekonstruktive Chirurgie“ und „prägte deren wissenschaftliche Ausrichtung nachhaltig“. Seit 2011 leitet er zudem die Sektion Internationale Ophthalmologie der DOG. Visuelle Funktionsdiagnostik und Neuroophthalmologie Prof. Ulrich Schiefer hat insbesondere in den Bereichen der visuellen Funktionsdiagnostik und Neuroophthalmologie bedeutende Beiträge geleistet. „Seine Forschungsschwerpunkte liegen unter anderem in der Entwicklung und Evaluierung perimetrischer Verfahren sowie in der Diagnostik und Verlaufskontrolle von Sehbahnläsionen“, erklärte Priglinger. Nachhaltigen Einfluss auf die ophthalmologische Diagnostik hätten insbesondere seine Arbeiten zur Rauschfeldkampimetrie gehabt. Bis zu seinem Ruhestand im Sommer 2023 habe Schiefer an der Hochschule Aalen das Aalen Mobility Perception and Exploration Lab geleitet. Hier werde mit innovativen Technologien – darunter ein Fahrzeug-Simulator – die Interaktion verschiedener Sinne bei der Wahrnehmung von Bewegung erforscht. Parallel dazu sei Schiefer weiterhin an der Universitäts-Augenklinik Tübingen tätig gewesen und habe wesentlich zur klinischen Ausbildung sowie zur Weiterentwicklung der Funktionsdiagnostik beigetragen, erinnerte der DOG-Präsident. „Ein besonderes Anliegen war ihm die praxisnahe Ausbildung junger Mediziner“, betonte Priglinger. So habe Schiefer das Skill-Building-Programm initiiert, das er seit 2013 gemeinsam mit Prof. Bach betreue. Zudem habe er ab 2021 die Industrierundgänge für Studierende auf dem DOG-Kongress geleitet, bei denen er „mit großem Engagement und Fachwissen wertvolle Einblicke in die neuesten Entwicklungen der Ophthalmologie“ vermittelt habe. (dk/BIERMANN)
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