Häufig Hodenschmerzen nach laparoskopischer Spendernephrektomie

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Mehr als die Hälfte der Männer, die sich in einer aktuellen Studie einer laparoskopischen Spendernephrektomie (LDN) unterzogen, berichtete in der Folge über Hodenschmerzen. Dies scheint eine bisher zu wenig beachtete Komplikation zu sein, berichten südkoreanische Urologen.

Die Autoren um Hyuk Jin Cho von der Katholischen Universität in Seoul setzten sich zum Ziel, die Häufigkeit, Merkmale und Faktoren zu untersuchen, die mit ipsilateralen Hodenschmerzen nach linksseitiger LDN verbunden sind. Ihre Studie erfasste prospektiv Basisdaten und Operationsdetails für alle Patienten, die während des Studienzeitraums einer linksseitigen LDN unterzogen wurden. Jeder Patient erhielt einen Monat nach der Operation eine Ultraschalluntersuchung des Skrotums. Die Studienautoren kategorisierten die Nierenspender nach dem Grad der Gonadenvenenligatur (Grad 1: an der Nierenveneneinmündung; Grad 2: an oder unter der Beckengefäßkreuzung) und nach dem Vorhandensein oder Fehlen von Hodenschmerzen.

Unter 61 Männern, die zwischen März 2017 und Dezember 2018 per linksseitiger LDN eine Niere spendeten, erlitten 54,1% (33/61) ipsilaterale Hodenschmerzen. Diese kamen zwar bei Spendern mit Grad-2-Gonadenvenenligatur (64,3%) häufiger vor als bei Grad-1-Spendern (45,5%), aber der Unterschied war nicht statistisch signifikant (p=0,141). Die meisten Hodenschmerzen traten innerhalb einer Woche auf (60,6%), waren mild (75,8%) und klangen innerhalb von 3 Monaten ab (63,7%). Die Häufigkeit einer Varikozele oder Hydrozele betrug 32,8% bzw. 34,4%. Hodenschmerz war nicht signifikant mit dem Vorhandensein von Varikozele oder Hydrozele und anderen Faktoren verbunden. „Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der Erörterung dieser potenziellen Komplikation während der präoperativen Beratung“, urteilen die Urologen abschließend.

(ms)