Harninkontinenz bei älteren Frauen: Höheres Maß an Depressionen beobachtet

Eine ältere Frau trägt eine Seniorenwindel wegen Problemen mit Inkontinenz. Foto: tibanna79 – stock.adobe.com

Die Ergebnisse einer Studie der Ankara University (Türkei) deuten darauf hin, dass bei Frauen mit zunehmendem Alter die Harninkontinenz schwerwiegender ist. Ein höherer Inkontinenzgrad korrelierte auch mit einem höheren Maß an Hoffnungslosigkeit und Depression.

Insgesamt nahmen 393 Frauen an der Studie teil. Die Forscher erhoben die Daten mithilfe des Introductory Information Form, des Incontinence Severity Index, der Social Appearance Anxiety Scale, der Beck Hopelessness Scale (BHS) und des Beck Depression Inventory (BDI).

Insgesamt 46,3  der Teilnehmerinnen berichteten von mäßiger Angst vor dem Auftreten in der Gesellschaft, während 25,2 % unter einer schweren Depression litten. Es konnte aber kein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Schweregrad der Inkontinenz und der Angst vor dem sozialen Auftreten festgestellt werden (p>0,05).

Der mittlere BHS-Wert lag bei 8,80 ± 5,63. Die Wissenschaftler beobachteten eine starke positive Korrelation zwischen den BDI- und BHS-Werten (p<0,001). Ein Anstieg des Alters um eine Einheit war mit einem Anstieg der Schwere der Inkontinenz um 0,172 (B) verbunden. Eine Zunahme des BDI-Wertes um eine Einheit war mit einem Anstieg der Schwere der Inkontinenz um 0,137 (B) assoziiert.

Die Autoren betonen, dass die psychologischen Auswirkungen von Harninkontinenz auf die psychische Gesundheit von Frauen berücksichtigt werden sollten. Bei Bedarf solle eine Überweisung an einen Psychiater in Betracht gezogen werden, um einen Behandlungs­ansatz zu gewährleisten.

(ri/ms)