Hautkrebsrisiko in den USA: Umfrage offenbart mangelndes Gewahrsein21. März 2025 © soupstock – stock.adobe.com (Symbolbild) Hautkrebs ist die häufigste Krebsart in den USA. Hindernisse für die Prävention sind fehlendes Bewusstsein für das Risiko durch Sonnenbrände, Vorlieben für gebräunte Haut und ein eingeschränkter Zugang zu Sonnenschutz. Laut der American Academy of Dermatology erhöht sich das Risiko für Melanome um 80 Prozent, wenn man zwischen 15 und 20 Jahren fünf oder mehr Sonnenbrände mit Blasenbildung erleidet, das Risiko für nicht melanozytären Hautkrebs steigt um 68 Prozent. Eine Studie von Forschenden des Charles E. Schmidt College of Medicine der Florida Atlantic University hat nun die Zusammenhänge zwischen der gemeldeten Anzahl von Sonnenbränden und soziodemografischen Merkmalen untersucht und darüber hinaus die Prävalenz schützenden Hautverhaltens der erwachsenen US-Bevölkerung in einer landesweit repräsentativen Stichprobe analysiert. Anhand von Daten des Health Information National Trends Survey 6 (HINTS 6) 2022 des US-amerikanischen National Cancer Institute wählten die Forschenden Fragen aus, die sich auf das Vertrauen der Befragten in ihre Gesundheit, ihr wahrgenommenes Krebsrisiko und ihre Sorge vor einer Krebsdiagnose sowie ihre Sonnenbranderfahrungen im vergangenen Jahr konzentrierten. Zu den untersuchten soziodemografischen Faktoren gehörten Alter, Geschlecht, Berufsstatus, Familienstand, Bildungsniveau, hispanische Herkunft, Ethnie und Einkommen aufgrund ihres potenziellen Zusammenhangs mit dem Hautkrebsrisiko. Auf die Frage, wie zuversichtlich sie sich in ihrer Fähigkeit fühlen, gut auf ihre Gesundheit zu achten, antworteten die meisten der 6252 Befragten entweder mit sehr zuversichtlich (44 Prozent) oder völlig zuversichtlich (27,3 Prozent). Die im „American Journal of Lifestyle Medicine“ veröffentlichten Ergebnisse zeigten zudem, dass die meisten Befragten mäßige Bedenken hinsichtlich ihres Hautkrebsrisikos hatten. Nur 9,1 Prozent gaben an, extrem besorgt zu sein, während die Mehrheit entweder etwas (26,6 Prozent) oder leicht (25,6 Prozent) besorgt war. In Bezug auf Sonnenbrand und Hautschutz gaben 67,6 Prozent an, im vergangenen Jahr keinen Sonnenbrand gehabt zu haben, während 30,3 Prozent 1–5 Sonnenbrände hatten. Darüber hinaus gaben 6,4 Prozent an, während eines Sonnenbrands Alkohol konsumiert zu haben, ein bekannter Risikofaktor für ein erhöhtes Sonnenbrandauftreten. Aktivitäten wie Alkoholkonsum, Arbeit im Freien oder Schwimmen waren unter denjenigen, die über Sonnenbrände berichteten, häufig. Höheres Sonnenbrandrisiko bei Gutverdienern Mittels multinomialer Regressionsanalyse wurden statistisch signifikante Zusammenhänge zwischen der Anzahl der Sonnenbrände und soziodemografischen Faktoren festgestellt. Erwachsene (über 40) hatten ein geringeres Sonnenbrandrisiko, ebenso wie Frauen. Teilnehmer mit Behinderung, Arbeitslosigkeit und mehreren Berufen berichteten weniger von Sonnenbränden. Verheiratete oder in einer Partnerschaft lebende Personen hatten ein höheres Sonnenbrandrisiko, während geschiedene oder alleinstehende Teilnehmer ein geringeres Risiko hatten. Ein höherer Bildungsgrad sowie hispanische, schwarze, asiatische oder gemischte Herkunft waren mit einem geringeren Sonnenbrandrisiko verbunden. Höhere Einkommensgruppen hatten ein deutlich höheres Sonnenbrandrisiko, wobei die Gruppe mit dem höchsten Einkommen mehr als viermal häufiger von einem Sonnenbrand berichtete. „Soziale Determinanten wie ethnische Zugehörigkeit, Geschlecht, Einkommen und Beschäftigungsstatus hängen eng mit dem Sonnenbrand- und Hautkrebsrisiko zusammen“, sagte Dr. Lea Sacca, Hauptautorin und Assistenzprofessorin in der Abteilung für Bevölkerungsgesundheit und Sozialmedizin am Schmidt College of Medicine. Während Hispanics und Afroamerikaner im Allgemeinen weniger Sonnenbrand bekommen, empfinden Hispanics die UV-Strahlung oft als vorteilhafter, was ihr Risiko erhöht. Faktoren wie Geschlecht, Bildung und Einkommen beeinflussen ebenfalls die Verwendung von Sonnenschutzmitteln, wobei eine geringere Verwendung bei Afroamerikanern und Hispanoamerikanern zu beobachten ist. Innerhalb dieser Gruppen verwenden Frauen mit höherem Bildungsstand und Einkommen jedoch häufiger Sonnenschutzmittel. Interessanterweise sei ein höheres Einkommen mit häufigeren Sonnenbränden verbunden, so Sacca. „Das Verständnis der Wahrnehmung des Hautkrebsrisikos und der Verbreitung schützenden Verhaltens ist entscheidend, um die Wahrscheinlichkeit, an Hautkrebs zu erkranken, insbesondere bei gefährdeten Gruppen zu verringern“, sagte Madison Etzel, Erstautorin und Medizinstudentin im zweiten Jahr am Schmidt College of Medicine. „Unsere Studie unterstreicht, wie wichtig es ist, das Bewusstsein für die Anfälligkeit für Hautkrebs zu schärfen, da wir festgestellt haben, dass alle soziodemografischen Faktoren signifikant mit der Anzahl der gemeldeten Sonnenbrände im vergangenen Jahr zusammenhängen. Zukünftige Forschung sollte untersuchen, wie zusätzliche soziale Determinanten der Gesundheit die Häufigkeit von Sonnenbränden und das Präventionsverhalten beeinflussen. Ein tieferes Verständnis dieser Faktoren ist entscheidend, um die weitverbreiteten Schäden durch Hautkrebs bei Erwachsenen in den USA anzugehen.“ Laut der American Cancer Society und anderen Gesundheitsorganisationen sind Sonnenschutz und Hautbewusstsein unerlässlich, um Hautkrebs vorzubeugen. Das regelmäßige Auftragen eines Breitband-Sonnenschutzmittels mit einem Lichtschutzfaktor von 30 oder höher, insbesondere beim Aufenthalt im Freien, und die erneute Anwendung alle zwei Stunden ist ein wesentlicher erster Schritt zur Hautkrebsprävention.
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