HDZ NRW und Barmer starten telemedizinische Versorgung für Menschen mit Herzinsuffizienz29. September 2025 Vertragsunterzeichnung im HDZ NRW: Geschäftsführerin Dr. Karin Overlack und João Rodrigues, Landesgeschäftsführer der Barmer in NRW. (Foto: ©Finn Lehrke) Das Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW) und die Krankenkasse Barmer haben jüngst einen Vertrag zur telemedizinischen Begleitversorgung von Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz geschlossen. Profitieren sollen davon Menschen über das gesamt Spektrum der Pumpleistung. Seit dem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) im Jahr 2022 können telemedizinische Leistungen bundesweit über die gesetzlichen Krankenkassen abgerechnet werden, allerdings nur für bestimmte Einschlusskriterien, insbesondere bei einer stark verminderten linksventrikulären Ejektionsfraktion. „Unsere Vereinbarung geht nun begleitversorgend bewusst einen Schritt weiter“, sagt João Rodrigues, Landesgeschäftsführer der Barmer in NRW. „Sie sichert die telemedizinische Betreuung unabhängig von der Pumpleistung, um gezielt auf individuelle Bedürfnisse der Versicherten einzugehen.“ Außerdem sei die im Vertrag vereinbarte Begleitung der Patientinnen und Patienten viel engmaschiger als in der Regelversorgung, so Rodrigues: „Neben der Versorgung während der Kernzeiten durch ein kardiologisches Fachteam wird durch Dienstärztinnen und -ärzte eine Rund-um-die-Uhr-Begleitung gewährleistet.“ „Mit Hilfe digitaler Technologien wollen wir die Selbstmanagementkompetenzen der Betroffenen stärken und gemeinsam das Risiko ungeplanter Krankenhausaufenthalte senken“, fassen die Kardiologen Dr. Daniel Dumitrescu, und PD Dr. Denise Guckel als stellv. Ärztliche Leitungen des Instituts für angewandte Telemedizin (IFAT) am HDZ NRW die Ziele der Initiative zusammen. Tägliches Telemonitoring: Sicherheit durch fachliche Beratung Im Rahmen des Telemonitorings können das geschulte Fachpersonal und Ärzte im IFAT Gesundheitsdaten wie Herzfrequenz, Gewicht oder Blutdruck kontinuierlich über einen Zeitraum von mindestens zwölf Monaten überwachen, bewerten und bei Veränderungen sofort reagieren, noch bevor es zu einer relevanten Verschlechterung des Gesundheitszustands kommt. Auf diese Weise sollen Krankenhausaufenthalte vermieden werden. Darüber hinaus unterstütze die telemedizinische Begleitung die Patientinnen und Patienten dabei, ihre Erkrankung besser zu verstehen und aktiv mitzusteuern, heißt es vom HDZ NRW. Durch eine intensivere Betreuung, regelmäßigen telefonischen Kontakt und aktiver Kooperation mit der zuständigen Hausarzt- oder Facharztpraxis wachse die Sicherheit im Alltag. „Viele Betroffene gewinnen durch die Stabilisierung ihrer Krankheit wertvolle Lebenszeit und Lebensqualität zurück“, sagt Dr. Dumitrescu. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass Patientinnen und Patienten mit Telemonitoring länger selbstbestimmt leben und weniger ungeplante Klinikaufenthalte benötigen.“ „Menschen mit Herzschwäche wünschen sich vor allem Stabilität und Sicherheit“, betonten Barmer-Landeschef Rodrigues und Dr. Karin Overlack, Geschäftsführerin des HDZ NRW, bei der Vertragsunterzeichnung. „Mit der telemedizinischen Begleitversorgung erhalten sie beides – und zugleich die Gewissheit, dass medizinische Experten jederzeit ein Auge auf ihre Gesundheit haben.“
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