Hebammenwissenschaft: Erste Absolventinnen von der Universität Bonn feiern Abschluss

Die Absolventinnen des Bachelor-Studiengangs Hebammenwissenschaft in Bonn zusammen mit Repräsentantinnen und Repräsentanten der Universität Bonn, der Medizinischen Fakultät sowie des Universitätsklinikums Bonn (UKB). Quelle: Daria Siverina. Copyright: Daria Siverina / Universitätsklinikum Bonn

Am 26. September hat die Medizinische Fakultät der Universität Bonn im Lehrgebäude des Universitätsklinikums Bonn (UKB) ihren ersten Jahrgang des dualen Bachelor-Studiengangs Hebammenwissenschaft feierlich verabschiedet.

Gestartet sind die Studentinnen im Wintersemester 2022/23 mit dem dritten Fachsemester, nachdem sie ein Jahr ihrer bereits begonnen Ausbildung absolviert hatten. Grund für den Strukturwechsel war das Hebammenreformgesetz aus dem Jahr 2020, das die Akademisierung der Ausbildung festlegte. Dadurch ist der Beruf international anerkannt, betont die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn in ihrer Pressemitteilung.

Neben den klassischen Inhalten der Hebammentätigkeit gehören tiefergehende Kenntnisse in der Physiologie sowie Ethik, Public Health und wissenschaftliches Arbeiten zu den Lerninhalten. Das fördert eine stärkere interdisziplinäre Zusammenarbeit und noch reflektierteres Handeln, so die Universität Bonn.

Aktuell nehmen 107 Personen am Studiengang Hebammenwissenschaft in Bonn teil. Jedes Jahr stehen 35 Studienplätze zur Verfügung. Damit werden jährlich doppelt so viele Hebammen akademisch ausgebildet, als es zuvor in der reinen Ausbildung möglich war – ein wichtiger Beitrag, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Hebammenwissen erweitert

Vermittelt wird das Wissen in wechselnden Theorie- und Praxisblöcken, bestehend aus Vorlesungen, Seminaren, Übungen zum Erlernen wichtiger Fertigkeiten, Simulationen sowie klinischen und außerklinischen Einsätzen. Am Ende jedes Moduls stehen schriftliche, mündliche oder praktische Prüfungen auf dem Programm. Abschließend geht es in die staatliche Prüfung und an die Bachelorarbeit. Das Curriculum wird – vor allem in den Anfängen – regelmäßig evaluiert und weiterentwickelt, um die Studierenden bestmöglich auf die Ansprüche des Berufs vorzubereiten.

Nach acht Semestern Regelstudienzeit erwerben die Studierenden eine Doppelqualifikation: die staatlich geprüfte Berufsqualifizierung sowie den Bachelor of Science. Zweiterer eröffnet ihnen neue Karrierewege, so die Universität Bonn. Möglich ist zum Beispiel ein anschließendes Masterstudium, eine Promotion oder Habilitation und damit der Einstieg in Forschung und Lehre.