„HelpFix“: Ein Roboter als Blindenhund

Studierende der Hochschule Kaiserslautern und der ENSISA Mulhouse überzeugten die Jury mit ihrem Projekt „HelpFix“ – einem hoch-präzise navigierenden Roboter als Assistent für Sehbehinderte.Foto.© Hochschule Kaiserslautern

Teams der Hochschule Kaiserslautern und der ENSISA Mulhouse haben im Drei-Länder-Mechatronik-Wettbewerb „Trinatronics“ mit ihrer Entwicklung, dem „HelpFix“, gewonnen.

Ein Blindenhund ist schwer zu finden, und teuer: seine Ausbildung kostet bis zu 30.000 EUR. Er kann Hindernisse erkennen, seinen Menschen vor Gefahren warnen – jedoch kann er eine Anweisung wie „Bring‘ mich zum Eingang des Hauptgebäudes“ nicht verstehen.

Das war der Anstoß für fünf Mechatronik-Studierende der Hochschule Kaiserslautern und der ENSISA Mulhouse ihren „HelpFix“ zu entwickeln. Seine Aufgaben: kommuniziere mit Deinem Menschen über natürlich Sprache, leite ihn zu seinem Ziel, plane den Pfad dafür selbständig und auf wenige Zentimeter genau, und umgehe dabei auftretende Hindernisse.

Die Umsetzung erfolgte in Rahmen des Trinatronics-Wettbewerbs 2024/25. Bei diesem jährlichen Wettbewerb stellen sich Studenten und Studentinnen aus Frankreich, der Schweiz und Deutschland der Aufgabe, in binationalen oder trinationalen Teams innerhalb weniger Monate innovative, mechatronische Projekte zu entwickeln, die einen gesellschaftlichen Nutzen haben.

In nur sieben Monaten, mit einem Minimalbudget von unter 500 EUR, entstand „HelpFix“ in einem „agilen Projekt“, das heißt mit Wechsel der Projekt-Leitung in jedem Sprint. Seitens der Hochschule Kaiserslautern wurden die Studierenden von Prof. Adrian Müller, Fachbereich Informatik und Mikrosystemtechnik in Zweibrücken, und Prof. Gerd Bitsch, Fachbereich Angewandte Ingenieurwissenschaften in Kaiserslautern, betreut.

Die Konkurrenz im Wettbewerb war bestens aufgestellt: acht Projekte zum Beispiel mit Ideen zum automatischen Lichtfolger am Arbeitsplatz, ein Schusstrainer für Hockey-Torwarte mit Computer-Vision-Auswertung, ein sensor-gespicktes Mini-U-Boot zur Messung der Wasserqualität, eine automatische Zuchtanlage für leckere Mehlwürmer … und, und, und!

Dass die Vertretung der Hochschule Kaiserslautern in einem derart starken Feld bei erstmaliger Teilnahme den ersten Platz – verbunden mit einem Preisgeld von 1500 Euro –errungen hat, ist ein außergewöhnlicher Erfolg.

Wie geht es nun mit „HelpFix“ weiter? Open Source? Unternehmensgründung? Weiterentwicklung im kommenden Trinatronics Wettbewerb? Dies sind allesamt Optionen, die augenblicklich im Team diskutiert und in naher Zukunft entschieden werden.