Herzchirurgie in den USA 2028: Wohin geht die Reise?25. April 2023 Foto: ©Tom – stock.adobe.com Auf der Jahrestagung der US-amerikanischen Society of Thoracic Surgeons (STS) im Januar in San Diego (USA) befasste sich eine Sitzung mit der zu erwartenden Entwicklung der Herzchirurgie in den Vereinigten Staaten in den nächsten fünf Jahren. Die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) fasst die Erkenntnisse zusammen. Auch wenn der kathetergestützte Aortenklappenersatz (TAVI) inzwischen als etablierte und empfohlene Technik für viele Patientinnen und Patienten gilt, wird es nach Meinung der amerikanischen Expertinnen und Experten auch künftig einen großen Bedarf an Eingriffen unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine geben. Insbesondere bei Jüngeren verspreche der offene Klappeneingriff noch immer bessere Langzeitergebnisse. Auch rekonstruktive, also klappenerhaltende Operationen fänden eine immer breitere Anwendung. Dies gelte vor allem für die Mitralklappenerkrankungen, bei denen eine minimal-invasive chirurgische Klappenrekonstruktion künftig der Standard sein sollte, wie die DGTHG erläutert. Ein wichtiges Standbein der Herzchirurgie wird der STS zufolge die Aortenchirurgie, also die Behandlung der Körperhauptschlagader, bleiben. Auch in diesem Zusammenhang wird eine Zunahme klappenerhaltender Eingriffe an der Aortenwurzel erwartet. Die Behandlung der absteigenden Aorta, bevorzugt mit von den Chirurginnen und Chirurgen über Katheter eingebrachten, stentgestützten Prothesen, zeige in den USA eine Wachstumsrate von 4,5 Prozent jährlich. „Da sich die Datenlage beständig mehrt, die zeigt, dass eine koronare Bypassoperation zur Behandlung der fortgeschrittenen koronaren Herzkrankheit im längerfristigen Verlauf die besseren Ergebnisse und auch eine Lebensverlängerung im Vergleich zur Stentbehandlung bringt, erwartet man hier eine Steigerung in den nächsten Jahren“, heißt es von der DGTHG. Des weiteren führt die Fachgesellschaft aus, dass angesichts der Zunahme der an Herzinsuffizienz Erkrankten trotz aller Verbesserungen der medikamentösen Behandlung Herzunterstützungssysteme gefragt seien. In Zusammenarbeit mit der Industrie werde hier viel investiert, um die Systeme weiter zu optimieren. „Insgesamt wurde der Herzchirurgie eine stabile Zukunft vorhergesagt“, resümiert die DGTHG. Die hohen technischen Ansprüche stellen ihr zufolge allerdings eine besondere Herausforderung für die Ausbildung der heranwachsenden Generation junger Herzchirurginnen und Herzchirurgen dar. Die stetige Anpassung der Curricula (Ausbildungsziele) sei daher oberstes Gebot. Die Fachgesellschaft weist darauf hin, dass sie sich in Deutschland mit ihrem Jungen Forum ebenfalls um eine zukunftsweisende Weiterentwicklung der Ausbildungsinhalte im Rahmen der Musterweiterbildungsordnung der Bundesärztekammer kümmert.
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